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»Ich will Kinderwurst!«, forderte Paul.

»Kann Sophie denn nicht kurz aufpassen?«, fragte er hoffnungsvoll.

»Sophie duscht gerade. Ich bin doch gleich wieder da.«

Sie duscht gerade! Neue Wut kroch in ihm hoch.

»Papa, du musst auch mal wieder duschen.«

Er sah seine Tochter an. Sie war wirklich das hübscheste kleine Mädchen, das er je gesehen hatte. Und sie war mindestens genauso pfiffig. Da stand ihm noch was bevor.

»Papa duscht ja gleich. Nun hole ich mir einen großen Becher Kaffee und dann schmieren wir Brötchen. Alles klar?« Die Kinder nickten zufrieden. Stefan ging um den Tresen herum zur Espressomaschine. Er zitterte und war sich nicht sicher, ob aus Erschöpfung oder vor Wut.

Sophie ließ sich das heiße Wasser über den Körper laufen und versuchte, sich zu entspannen. Sie war nach Fehmarn gekommen, um in der Inselidylle neue Kraft zu schöpfen. Sie hatte sich auf Strände, Deiche und Reetdachhäuser gefreut. Wasserleichen passten so gar nicht in das Bild. Pelle lag auf der Badematte und schnarchte leise. Beim Joggen über eine Leiche zu stolpern, das war doch wirklich wie im Krimi. Sophie hatte die Tote immer noch genau vor Augen. Die schlanke Figur, das nasse blonde Haar. Sie drehte das Wasser ab und griff nach einem dicken Frotteehandtuch. Sie wickelte sich ein und setzte sich neben ihren Hund auf den Boden. »Ach Pelle, was für ein schräger Ferienbeginn.« Der Labrador öffnete die Augen und wedelte müde mit dem Schwanz. »Stefan ist stinksauer auf mich«, stellte sie fest. »Und trotzdem! Irgendetwas stimmt da nicht. Und du hast mich darauf gebracht, mein Held!« Pelle legte seinen Kopf auf ihr Bein und grunzte. »Pst! Ich muss nachdenken!« Die Leiche kann nicht angeschwemmt worden sein. Unmöglich! Sie lag vier Meter oberhalb des angetriebenen Seetangs. War die Frau mit letzter Kraft nach oben gekrochen? Nein, es gab keine Schleifspuren. Und außerdem lag sie auf dem Rücken. Wenn es tatsächlich ein Unfall war, wo war dann das Equipment? Gut, das Brett und der Schirm könnten irgendwo in der See treiben, aber wo war das Trapez? Diese Dinger saßen doch immer bombenfest. Es war einfach unmöglich, dass ein Mensch in Panik die Schnallen und Klettverschlüsse öffnen konnte. Sophie knotete das nasse Haar zusammen und schlüpfte in Jeans und T-Shirt. Obwohl sie wirklich Hunger hatte, verspürte sie keine große Lust nach unten zu gehen. Es ärgerte sie, dass Stefan ihren Verdacht einfach als Spinnerei abtat. Was bildete er sich eigentlich ein?

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