Читать книгу Tatort Bodensee. Sammelband Bodensee-Krimis онлайн
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Sanft schaukelte das Boot mit den beiden Tauchern, als sie ablegten. Rund einen Kilometer in Richtung Nordosten würden sie zurücklegen müssen, bis sie an der Stelle Anker werfen konnten, an der im Februar des Jahres 1864 der Raddampfer »Jura« im dichten Nebel von der »Stadt Zürich« gerammt und in den eisigen Fluten des Bodensees versenkt worden war. In wenigen Minuten würden sie ankommen und sich dann so schnell wie möglich auf die gut 36 Meter Tiefe »fallen lassen«, in der die »Jura« seit fast 140 Jahren im Schlick des Bodensee-Untergrunds ihr dunkles Grab gefunden hatte. Das Abenteuer konnte beginnen!
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Thomas drosselte den Außenborder und spähte angestrengt auf eine fiktive Landmarke hinter sich. »Da ungefähr müsste es sein. Ich denke, ich habe die Stelle ziemlich genau getroffen. Also dann, gib mir bitte mal den Anker rüber.« Im selben Moment stellte er den Motor ab, griff nach dem winzigen Anker, den Horst vorsorglich bereits aufgeklappt hatte, und warf ihn über Bord. Schon beeindruckend, in welcher Windeseile sich das Nylonseil, an dem der Anker befestigt war, in die Tiefe abrollte. Meter um Meter verschwanden unter dem Boot in der vom Auge undurchdringbaren Tiefe des Sees. Horst begann zu frösteln. Warum nur hatte er sich auf dieses Abenteuer eingelassen? Hätte er doch damals dankend abgelehnt, als ihm Thomas beim Lehrgang in Wertheim den Vorschlag zum gemeinsamen Bodensee-Wracktauchen im Juli gemacht hatte!