Читать книгу Tatort Bodensee. Sammelband Bodensee-Krimis онлайн
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»Furchtbar!«, murmelte Protnik betroffen. Auch den anderen schien die gerade gehörte Schilderung an die Nieren zu gehen.
»Und daran ist er dann gestorben – unfassbar!« Horst kämpfte mit Tränen, die ihm in die Augen stiegen.
»Nein«, widersprach der Professor energisch. »Das würde ich so nicht sagen. Denken Sie an Ihre Schilderung von vorhin. Sie haben uns erzählt, dass ihr Partner das Mundstück aus dem Mund gespuckt hatte – wahrscheinlich ist ihm übel geworden und er hat sich übergeben müssen –, und dann sei er wie eine Rakete hochgeschossen. Er war also offensichtlich doch noch so weit bei Bewusstsein, dass er gemerkt hat: Da stimmt etwas nicht mit mir, ich muss so schnell wie möglich hoch an die Oberfläche. Deshalb hat er auch Luft – das heißt, in diesem Fall war’s ja Sauerstoff – ins Jacket geblasen. Doch mit ziemlicher Sicherheit hat die Muskelverkrampfung derart schnell und heftig zugenommen, dass er die Finger nicht mehr vom Inflatorschlauch wegbekommen hat. Das belegt ja auch die Tatsache, dass er es auch nicht mehr geschafft hat, das Mundstück nach der Übelkeit wieder in den Mund zu stecken. Für einen gesunden und erfahrenen Taucher ist das ja ansonsten überhaupt kein Problem! Also: Durch den Muskelkrampf ist nun in kürzester Zeit eine viel zu hohen Menge Luft ins Jacket geströmt, das wurde dadurch aufgeblasen wie ein Luftballon und Ihr Kollege – Sie haben es ja letztendlich erleben müssen – ist dadurch an die Oberfläche durchgeschossen wie eine Rakete. Was das heißt, das brauche ich Ihnen wohl nicht näher zu erklären, nur so viel: Der Herr Grundler war ohnmächtig, hat also mit Sicherheit beim Durchschießen an die Oberfläche nicht mehr bewusst ausgeatmet. Die Luft in seiner Lunge hat sich dadurch geradezu explosionsartig ausgedehnt und zu einem massiven Lungenriss geführt. Das hat die Obduktion im übrigen auch genau so bestätigt!«