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Mabuni Kenei, ein alter Karatemeister, der ein sehr ursprüngliches Karate vertritt, welches als Selbstverteidigungssystem und nicht als Sport betrieben wird, schrieb das Folgende: »Hinsichtlich der Ausbildung kämpferischer Fähigkeiten gibt es häufig Missverständnisse. In Situationen realen Kampfes gerät man im normalen Alltagsleben relativ selten. Dennoch, die Gewalttätigkeit hat in jüngerer Vergangenheit wieder zugenommen. Selbst in Japan, einer der sichersten und diszipliniertesten Gesellschaften der Welt, kam es in den letzten Jahren zunehmend in öffentlichen Verkehrsmitteln oder auf Straßen zu völlig unprovozierten Angriffen oder zur Eskalation von Konflikten. Man sollte sich demzufolge darauf einstellen, dass man selbst in gewaltsame Auseinandersetzungen einbezogen oder zum Kämpfen gezwungen wird, um Familienmitglieder oder Freunde zu schützen. Der beste Weg, mit solchen Situationen fertig zu werden, war schon immer, dem Angriff des Gegners auszuweichen und ihn daraufhin an empfindlichen Stellen zu treffen, um damit Zeit zu gewinnen und weglaufen zu können. An dieser Stelle muss ich einräumen, dass Meister des Karate, wie ich selbst einer bin, sich Tag für Tag in einem Bujutsu-Karate schulen, das die Grenzen der Selbstverteidigung überschreitet. Und Kampftechniken, die die Grenzen der Selbstverteidigung überschreiten sind, geradeheraus gesagt, Techniken zum Töten von Menschen. Aber man möge dabei bedenken, dass man, wenn man solche Techniken übt, grundsätzlich nichts anderes tut als Soldaten, die sich Tötungstechniken zur Verteidigung ihres Vaterlandes, des Landes ihrer Vorfahren, aneignen. Die Techniken zur ‚minimalen’ Selbstverteidigung, also jene Techniken, die nicht den Tod des Gegners bezwecken, wurden demzufolge aus Techniken zum Töten von Menschen entwickelt.«2 Und an anderer Stelle schrieb er: »Meister Miyahira Masahide, der als Meister des Okinawa-te anerkannt war, soll sich einmal darüber beklagt haben, dass man im Karate trotz langjährigen Trainings nicht zum realen Kampf komme: ‚Ich verstehe nicht, wozu man eigentlich Karate lernt. Das ist doch Vergeudung.’ Wahrscheinlich hatte er selbst gar nicht wahrgenommen, wie sich sein Charakter in der langen Zeit des Studiums entwickelt hatte. Das Ergebnis einer solchen Entwicklung ist stets eine Persönlichkeit, die das Karate gar nicht mehr als Mittel des Kampfes braucht.«3

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