Читать книгу 25 großartige Western März 2022 онлайн
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Ernst musterte ihn die Frau. Dann erwiderte sie: „Wir haben gerade noch das Geld, um die Zimmermiete für diese Woche zu bezahlen, Harrison. Bis nach Stamford sind es 200 Meilen. Wir können uns keine Fahrkarte kaufen, wir haben keine Pferde, wir haben kein Geld für die lange Reise. Es ist unmöglich. Falls wir je in Stamford ankämen, dann als Bettler.“
„Ich muss nach Hause“, murmelte er. „Der Gedanke daran, dass ich in Texas als Mörder gelte, bringt mich um den Verstand. Ich will meine Unschuld beweisen. Denn eines Tages – davon bin ich überzeugt -, holt uns die Vergangenheit ein. Und dann ist es wahrscheinlich zu spät. Wir sind hier nicht sicher. Solange mein Steckbrief an den Anschlagtafeln der Sheriff’s Office aushängt, solange Kerle durchs Land ziehen, die für weniger als 1000 Dollar einem Mann ein Stück Blei zwischen die Rippen knallen, solange muß ich tagtäglich befürchten, erkannt zu werden.“
„Sicher“, murmelte Kathy. In ihren Augen blitzte es auf. Es mutete an wie ein Signal. „Auch ich will zurück nach Texas. Denkst du, ich habe vergessen, dass diese gemeinen Schufte Ben ermordet haben?“ Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Harrison. Ich habe es nicht vergessen. Es verfolgt mich bis in meine Träume. Ich habe Rache geschworen. Alles war ich tue, denke und fühle ist darauf ausgerichtet, Flint Dexter und John Steele für den Mord an Ben zur Rechenschaft zu ziehen.“ In ihren ebenmäßigen Zügen wütete jäher Hass. Die Leidenschaft in ihrer Stimme jagte Harrison einen eisigen Schauer den Rücken hinunter. „Aber wir sind mittellos, und wir werden mutterseelenalleine dastehen. Ein steckbrieflich gesuchter Mörder und eine Frau, die ihn mit Waffengewalt vor dem Henker bewahrte. Das heißt, dass alles, was wir unternehmen, von vornherein zum Scheitern verurteilt sein wird. Um zu verlieren will ich aber nicht nach Texas zurückkehren. Ich will gewinnen. Ich will Big John und seinen skrupellosen Handlanger Dexter tot vor mir sehen.“