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„Nancy!“ Bills kraftlose Stimme war wie ein Echo auf meine Gedanken. „Hol sie zurück, Carringo, hol sie zurück!“ Das war kein Fordern mehr, vielmehr ein angstvolles Flehen. Ich war sofort bei ihm. Er hatte jetzt die Augen offen. Sie waren blutunterlaufen, der Blick getrübt. Bills Lippen waren aufgesprungen. Er zitterte vor Kälte, Schwäche und Fieber. Fleisch!, dachte ich. Ich muss Fleisch haben, um ihm eine Brühe zu kochen, die so stark ist, dass der Löffel drin steckenbleibt!

„Schmerzen, Bill?“ Natürlich hatte er Schmerzen, aber es war besser, ihn damit abzulenken, als dass er dauernd an Nancy dachte.

Er schüttelte den Kopf. „Verlier keine Zeit, Amigo!“

Ich verfütterte einige Handvoll Hafer an das Pferd, schnürte die sich X-förmig überkreuzenden Stangenenden des Travois hinter dem Sattel fest, dann waren wir wieder unterwegs. „Norden ... Felsturm mit zwei Zinnen ... Wasserlauf ...“, wies Bill mir mit brüchiger Stimme die Richtung, ehe er wieder für lange Zeit im Delirium versank.

Der Tag war diesig, nicht sehr kalt, die Wälder in Dunst gehüllt. Ich fand weder den Wasserlauf, noch entdeckte ich in dem Zwielicht den Felsturm mit den zwei Zinnen. So blieb mir nichts anderes übrig, als wie am Tag zuvor den Hufabdrücken nachzureiten. Die ganze Zeit war ich drauf gefasst, dass plötzlich auch wieder die Fährte der Indianer hinzukommen würde. Aber die Rothäute blieben wie vom Erdboden verschluckt. Ich wusste nicht, ob ich das als gutes oder bedrohliches Zeichen auffassen sollte. Klar war mir nur eins, nämlich dass die Hütte am Musselshell inzwischen gewiss näher lag als Rockwells, und dass nun jede Meile zählte, die wir dorthin zurücklegten.

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