Читать книгу Extra Krimi Paket Sommer 2021. Alfred Bekker präsentiert die besten Krimis großer Autoren онлайн
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»Auch das noch!«, brummte Arno Gönter.
»Kann sie uns gefährlich werden?« Der rundliche Weinert sah zwar aus, als bringe nichts und niemand ihn aus der Ruhe, er neigte aber zu nervöser Hast und Ängstlichkeit.
»Kaum«, erwiderte Ellwein fest.
»Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum wir den Kerl nicht endgültig abschreiben.« Arno Gönter schaute Dieter Ellwein finster an. »Er nutzt uns doch nichts mehr.«
»Nein, nein«, widersprach Weinert. »Selbst wenn er sich verbrannt hat - wir müssen herauskriegen, ob und was er verraten hat.«
»Das wird er uns gerade auf die Nase binden«, knurrte Gönter. »Und was kann er schon auspacken? Wir haben doch diesen ganzen Zirkus nur veranstaltet, damit er immer schön abgeschirmt blieb.«
»Und was ist mit der Frau?«, warf Ellwein ein.
»Das hat Pertz am Wochenende geregelt.« Weinert kniff sich in die Nasenwurzel und presste die Lider zu. »Obwohl - ich glaub nicht mehr an die Ködertheorie.«
»Abwarten. Auf einen oder zwei Monate kommt es jetzt auch nicht mehr an.« Ellwein hütete sich, den Chef herauszukehren, pro forma waren sie nämlich gleichberechtigt und jeder besaß ein Vetorecht. Gleichwohl hatte es sich im Lauf der Jahre ergeben, dass er und der Bundesnachrichtendienst bestimmten und den Takt angaben, was den robusten Arno Gönter vom Zollkriminalinstitut nicht störte, aber den empfindlichen Weinert immer wieder kränkte. Wie immer sie diese Affäre über die Bühne brachten, eine Lehre war schon jetzt zu ziehen: Nie wieder ein Führungstrio. Als der erste Zweifel an Teppers Zuverlässigkeit auftauchte, hätte einer sofort entscheiden und befehlen müssen, statt dass sie wertvolle Zeit mit Diskussionen, Vertagungen und faulen Kompromissen vergeudeten. Nun klammerten sie sich an Strohhalme.