Читать книгу Hölle – Ein Pfalz-Krimi онлайн
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Wie soll ich nur vorgehen? Welche Strategie wäre hier angebracht? Am liebsten würde ich ja gerne hineinkriechen, wenn es nur ginge. Doch schon beim Gedanken daran gerät mein gesamter Kreislauf aus dem Takt. Durch Training konnte ich einen Teil meiner Klaustrophobie ablegen. Ich kann immerhin mit einem Aufzug fahren oder auch mit dem Flugzeug in den Urlaub reisen, aber enge Höhlen gehen nicht, genau wie eine Fahrt auf der Rückbank eines Autos, welches hinten keine Türen besitzt. Der Gedanke daran, dass ich von dem vor mir Sitzenden abhängig bin, wenn ich das Fahrzeug verlassen will, schnürt mir die Luft ab. Auch musste ich neulich zur Computertomografie, also in die Röhre. Genau fünf Zentimeter bin ich in die Maschine eingetaucht, schon schrie ich nach Hilfe und habe panisch den Alarmknopf gedrückt. Erst mit einer Beruhigungsspritze war es mir möglich, diese Untersuchung über mich ergehen zu lassen.
Bei diesen unterirdischen Gängen mit den ganzen Verzweigungen würde ich es keine fünf Sekunden aushalten, auch mit Spritze nicht. Doch alles wenn und aber hilft nichts, da drinnen hockt er, der Feind, und ich bin hier draußen. Da ich nicht hinein kann, muss ich ihn herauslocken, den Gauner. Doch wie nur? Am besten ich spüle ihn aus seinem Loch. Aber wenn ich die unterirdischen Gänge mit Wasser flute, nehme ich auch in Kauf, dass ich diesen miesen Halunken am Ende noch auf dem Gewissen habe. Jetzt ist guter Rat teuer. Kurz entschlossen greife ich nun doch zum rabiatesten aller Mittel und bereite alles vor, um dem Übeltäter ein nasses Grab zu bereiten. Und nun, Schlauch ins Loch und Wasser marsch. Kurz plagt mich noch mein Gewissen, doch dann reiß ich den Hebel um und pumpe das unterirdische Labyrinth voller Wasser. Jetzt heißt es, alle Ausgänge im Auge zu behalten, damit er mir nicht entkommt, der Lump. Aus dem ersten der vielen Ausgängen blubbert auch schon das Wasser nach oben. Nun kommen auch schon aus zwei weiteren Zugängen die ersten Blasen. Nur der Unhold lässt sich nicht sehen. Ob er nun doch gerade in einem dunklen Eck ersäuft? War es wirklich die richtige Entscheidung, gleich so rabiat zu werden? Nun ist es zu spät. Inzwischen kommt aus immer mehr Erdlöchern das Wasser geblubbert. Jetzt reicht es! Werde ich nun wegen dieser Sache zum Mörder?