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Da Surfers Paradise ein Touristenort ist, an dem ordentlich Geld verdient wird, sieht man auch keine alten VW-Busse (außer den Surfern, die sich verfahren haben), sondern dicke Ami-Schlitten, fette Geländewagen und alles, was einen guten Sound hat, wohingegen mein 4,2-Liter-Motor nur ein Summen von sich gibt. Was bleibt ist Bikini, Bacardi und Party.


Das Hard Rock Café unweit des Q1

Bunte Neonlichter in der Nacht werben für Partys in Discos und Nachtclubs, für Pubs, Restaurants und Hotels, welche die imposante Skyline bilden. Vor allem die Skyline ist absolut beeindruckend, zumindest für jemanden, der aus Wilnsdorf kommt. Okay, der Bauer in Wilnsdorf melkt die Kuh im Stall auch bei Neonlicht. Licht hatte der Bauer, der an der Stelle, wo heute das Stadtzentrum liegt, vor 150 Jahren seine Farm baute, nicht. Er hätte mit seinen bescheidenen Erträgen die Stromrechnung gar nicht bezahlen können. 1877 war der Bauer pleite und verkaufte die Farm an einen Deutschen namens Meyer. Dieser baute Zuckerrohr an und war nach nicht einmal zehn Jahren ebenfalls ruiniert. Er verkaufte das Land und baute am Strand eine Bude, die er Main Beach Hotel nannte. Um das Hotel herum entstand in den nächsten 20 Jahren eine kleine Siedlung. Wahrscheinlich hießen alle Einwohner „Meyer“. Die Meyers vermehrten sich, Touristen kamen und eine bessere Verkehrsanbindung brachte noch mehr Touristen zu den Meyers. Die Meyers wurden reich und die Chance auf Reichtum zog Spekulanten und Investoren an, die das unfruchtbare Land an der Küste erwarben und Hotels bauten. 1925 eröffnete Jim Cavill aus Brisbane das Surfers Paradise Hotel und brachte es mit List und Tücke fertig, dass der Landstrich nach seinem Hotel benannt wurde. 1960 setzte ein Touristenboom ein, Schauspieler und Promis feierten Partys, bauten Villen, brachten Geld und noch mehr Geld. Land wurde knapp und teuer und so wurde in die Höhe gebaut. Wer weiß, was in 150 Jahren aus dem Wilnsdorfer Kuhstall geworden ist, vielleicht heißt Wilnsdorf dann „Bauer’s Paradise“ und Touristen aus fernen Ländern staunen über die höchsten Wolkenkratzer, die die Welt je gesehen hat und werden vom schlauen Bauern bei Neonlicht gemolken.

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