Главная » Schule aus, Neuseeland ruft 2.. Work & Travel am schönsten Ende der Welt; 2. Aufl. читать онлайн | страница 18

Читать книгу Schule aus, Neuseeland ruft 2.. Work & Travel am schönsten Ende der Welt; 2. Aufl. онлайн

18 страница из 86


Mietvan mit politischem Statement

Mit voller Konzentration durchschneide ich die schwarze Nacht. Die Mittellinie liegt direkt unter uns, mindestens jeder zweite Blick gilt dem Straßenrand: Wir dürfen nach Sonnenuntergang nicht mehr fahren, so steht es im Mietvertrag. Zu groß ist die Gefahr, dass Kängurus vors Auto hüpfen oder ein Road Train uns umfährt. Mit 40 km/​h schleichen wir über den leeren Lasseter Highway und finden einen „Parkplatz“, also eine sandige Fläche, neben der Straße. Wir stellen uns neben die drei anderen Vans und steigen aus. Sterne! Über uns funkelt der Himmel nur so von Himmelskörpern. Die Schleier der Milchstraße ziehen sich von Horizont zu Horizont. Es ist unglaublich, faszinierend. So viele Sterne im Schwarz der australischen Outback-Nacht. Nur für diesen Moment würde ich die gesamte Reise nochmals machen – aber wir sind ja erst am Anfang.


Gang durch die „Olgas“

Neben dem Uluru im Morgengrauen, den unwirklichen, steilen Wänden der Kata Tjuta, den eiförmigen und abgerundeten Bergen im Nichts des Outbacks besuchen wir den Kings Canyon. Während wir den Highway Richtung Kings Canyon Resort fahren, ein Dörfchen wie Yulara am Ayers Rock, nur noch kleiner, sehen wir kaum ein Auto. Lediglich der Mietwagen von Robin und Johanna fährt im Rückspiegel mit uns. Am Straßenrand liegen immer wieder Tierskelette und große Kothaufen – es leben hier wohl mehr Kamele als Menschen. Die Kings Creek Station ist eine Anlaufstelle, genau genommen fast die einzige auf der 170 Kilometer langen Asphaltpiste zwischen Lasseter Abzweigung und Kings Canyon. Unser Plan, an der Station aufzutanken, wird vom Spritpreis zertrümmert: 3,40 Dollar pro Liter, statt 1,70 Dollar in Alice Springs. Der Treibstoff muss reichen – weiter geht’s. Die Luft ist trocken und heiß. Die Sonne knallt auf uns herab. Wir sind am Kings Canyon, vor uns erhebt sich die erste Kette des Gesteinsmassivs. Sofort sitzen Fliegen in unseren Gesichtern, krabbeln in Nase, Augen und Mund – ekelig. Die kleinen Insekten gibt es überall im Outback. Zwar stechen oder beißen sie nicht, sind dafür aber unglaublich nervig. Mit kleinen Ästen wedeln wir uns den Weg durch die Schluchten und Täler. Allerdings geht es hauptsächlich bergauf: Eine lange Treppe führt über die roten Gesteinsplatten hinauf. Erstmal etwas trinken. Trotz des gerade endenden Winters haben wir über dreißig Grad. Im Sommer sollte man die Wanderung nicht mehr nach zehn Uhr machen, weil es unterwegs kein Wasser gibt. Wir wandern weiter. Echsen huschen über den trockenen Boden. Es fällt nicht schwer zu glauben, dass hier unter den steinigen Brocken oder in den Schlitzen Schlangen, Spinnen oder andere gefährliche Tiere leben.

Правообладателям