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Der Himmel gab weiche, pudrige Schneeflocken frei und hüllte das weihnachtlich funkelnde Berlin des Jahres 1923 in helle Kristalle.

Theodor Berger konnte Weihnachten nicht leiden. Es war jedes Jahr dasselbe: Kaum hatte er seinen Weihnachtsurlaub vor der Polizeidirektion durchgeboxt und den ganzen unleidlichen Papierkram erledigt, um dem Dienst für einige erholsame Tage den Rücken zu kehren, fand man garantiert irgendwo in seinem Berliner Gebiet eine Leiche. Berger verzog die Mundwinkel. Wenn es nicht so traurig wäre, dann hätte ihn die Tatsache, dass es ihm dieses Jahr wieder so ergangen war, zum Lachen gereizt. Doch momentan war ihm absolut nicht zum Lachen zumute. Er vergrub die Hände in den Taschen seines dunklen Mantels und schlug den Weg zum Tiergarten ein. Eisig pfiff der Dezemberwind um die Häuserecken und schien in den letzten Tagen des Jahres noch einmal mit aller Gewalt seine Macht demonstrieren zu wollen.

Der Tiergarten aber lag wie mit Puderzucker überzogen da, eine stille Oase im hektischen Trubel der Stadt. Am See schließlich erreichte Berger den abgesperrten Tatort. Seine Kollegen, Doktor Hegmanns und Lichtenberg, waren bereits da. Hinter ihnen untersuchte Obmüller, der zuständige Arzt, einen halb abgedeckten Körper. Theodor Berger sah zwei lange Frauenbeine in zerrissenen Seidenstrümpfen unter einem weißen Laken hervorschauen. Seine Miene verfinsterte sich. Triebtäter verbreiteten sich zu einer wahren Plage. Er wandte sich an die Kollegen.

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