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Kate fiel Harry Johnstone ein, ein in Ehren ergrauter Sergeant, der sich zu Beginn ihrer Polizeikarriere mit ihr angefreundet hatte. »Dreißig Jahre Bulle«, hatte er ihr auf seiner Pensionsfeier zugeflüstert; sein Arm lastete schwer auf ihrer Schulter, seine Augen waren vom vielen Trinken und endgültigen Abschiednehmen gerötet. »Für was? Für ’n Arsch. Die Leute hassen uns. Sie lieben uns, wenn sie uns brauchen. Ansonsten aber geben sie einen Scheißdreck auf uns.«

Noch nie hatte Kate dieses instinktive Zurückweichen vor einer uniformierten Gestalt mit Dienstabzeichen und Pistole so gut verstanden. Das lag nicht unbedingt an der gesetzlich sanktionierten Befugnis zu töten oder Menschen zu Krüppeln zu schlagen, sondern an der Macht, die Leben Einzelner zu zerstören, ihnen ihren Wert zu nehmen, sie mit lebenslangen Narben zu versehen. Die Macht, Menschen zu verhaften, impliziert die Möglichkeit, sie aus Willkür, Brutalität oder schlicht Gedankenlosigkeit zu missbrauchen. Kein Wunder, dass für viele Homosexuelle, die bereits die Verachtung anderer zu ertragen haben und deren Leben Zeugnis hoffnungsloser Ohnmacht ist, die Bullen wie die Personifikation ihrer Bedrohung wirken.

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