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Читать книгу Blutige Maiglöckchen zum Hochzeitstag. Nili Masal ermittelt (6) - Roman онлайн

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Es folgt eine Rede des Zweiten Vorsitzenden des Vereins, Diplom-Betriebswirt und Steuerberater Heinz Westphal, der die besondere Bedeutung von Dr. jur. Kathja Harmsens Erkenntnissen für die Bekämpfung der illegalen Einfuhr und Einschleusung der Kokaindroge in Europa würdigt und erklärt, dass sein Verein sehr stolz sei, Kitts Forschungsreise maßgeblich mitfinanziert zu haben.

Nili hatte vor mehr als einem Jahr die angehende Juristin als beschützende Weggefährtin auf ihre Forschungsreisen begleitet. Ziel war es zu recherchieren, auf welchen verschlungenen Wegen die Droge Kokain von ihren Ursprungsländern Kolumbien, Peru und Bolivien bis zu uns nach Europa gelangt. Aufgrund der ihnen gemeinsam widerfahrenen und teilweise risikoreichen Erlebnisse war zwischen den beiden jungen Frauen eine wahre Freundschaft entstanden. Nili wurde zudem zur maßgeblichen Mitakteurin an der daraus entstandenen Doktorarbeit2 und deswegen in Kitts Dankesrede als Ehrengast begrüßt und gebührend gewürdigt.

Nachdem der als Vorspeise gereichte schmackhafte Büsumer Krabbencocktail von den Gästen genüsslich konsumiert worden ist, ergreift Nili das Wort und bedankt sich für die nette Eloge ihrer Freundin. Dann kündigt sie eine kleine Überraschung an. Die Lichter im Salon werden gedimmt, eine große Leinwand fährt von der Decke herab und ein starker Beamer projiziert die Grüße und Glückwünsche der damaligen Unterstützer aus den nahen und fernen Ländern, die diese Kitt zum besonderen Anlass gesendet haben. Die Gratulationen, die neben Deutsch teilweise auch auf Flämisch, Französisch, Englisch und Spanisch formuliert sind, hat Nili übersetzt und mit der Hilfe ihres ehemaligen Oldenmoorer Vorgesetzten und begabten Videohobbyisten Boie Hansen als Lauftexte eingebracht. So erscheinen jetzt nacheinander in Wort und Bild auf der Leinwand jene wackeren Polizeibeamten und Helfer aus Antwerpen, Rotterdam, Las Palmas de Gran Canaria, Bogotá, Lima und La Paz, mit denen sie teilweise sehr spannende Episoden durchlebt haben. Sie übermitteln ihre allerherzlichsten Grüße sowie beste Wünsche für Kitts bevorstehende Juristenkarriere. Sehr geschickt hat der routinierte Polizeihauptkommissar zwischen den Texten einige der Clips mit den markantesten Episoden des Abenteuers eingeblendet, und so erhalten die Gäste einen guten Einblick in die teilweise sehr risikoreiche Expedition der beiden jungen Frauen. Besonders aufschlussreich sind die Aufnahmen von den ideenreichen Verstecken, mit denen die Drogenschmuggler ihr schändliches Gewerbe betreiben, zumal sie stets bestrebt sind, das verhängnisvolle Kokaingift in Europa einzuschleusen. Spannend ebenso die nimmer enden wollende Jagd auf illegale Plantagen des Cocastrauchs und die primitiven Labors im undurchdringlichen Dschungel, in denen der Blättersaft in eine todbringende Droge verwandelt wird. Nicht zuletzt werden kurze Szenen von ihrer Geiselnahme durch die FARC-Rebellen eingeblendet, ebenso Ansichten, die sie während der Gefangenschaft in dem in der kolumbianischen Wildnis gut getarnten Guerillacamp zeigen. Trotz der Gefahr, in der sie sich befanden, konnten sie diese Szenen mit ihrer verdeckten Minikamera drehen. Die etwa zwanzigminütige Vorführung wird mit großem Interesse verfolgt und viel Applaus belohnt. Die Lichter gehen wieder an.

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