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Doch wie unwichtig sind Äußerlichkeiten. Jutta denkt daran, dass Sandra gestern viel länger als geplant mit ihr zusammen war und außer dem Eistee am Vormittag und einem großen stillen Wasser am Nachmittag nichts zu sich genommen hatte. Dass Juttas eigene Familie so viel Interesse an ihrem Leben und ihrem Engagement zeigen würde, erscheint ihr als unerfüllbarer Wunschtraum. Wie so oft taucht die Erinnerung an Carolas Worte auf: »Du hast mich weggetrieben, so wie du meinen Vater aus unserem Leben vergrault hast. Nun musst du damit leben, dass ich meinen eigenen Weg gehe, und nicht in Leipzig bei dir«!

Sie konnte nicht verstehen, dass die Tochter so rigoros urteilte. Jutta hatte sich all die Jahre bemüht, den Kontakt trotz vieler Missverständnisse niemals abreißen zu lassen. Wenigstens das ist ihr gelungen, nicht zuletzt durch ihre Besuche in Frankfurt und ihr Bemühen, der jungen Familie in dieser Zeit zu helfen. Während sich Jutta mit ihrem Schwiegersohn gut verstand, stritt sie sich mit ihrer Tochter immer wieder über Kleinigkeiten. Dadurch waren die Chancen zu guten Gesprächen vertan. Carola verstand die Mutter nicht, die mit sechzig Jahren ihre Firma aufzubauen begann. Mehrfach kritisierte die Tochter, dass Jutta ihre Kraft und Zeit für fremde Leute verschwende. Das Geschäft würde nicht genug abwerfen, sondern die Investitionen in die Firma das mühsam verdiente Geld gleich wieder verschlingen. In den ersten Jahren war das tatsächlich so und Jutta grübelte manche Nächte lang, ob ihre Tochter vielleicht doch recht hatte und sie selbst stur war und vergeblich einer Illusion nachjagte.

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