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Das sächsisch-böhmisch-bayrische Gebiet ist eine geologische Bruchzone, in der häufig Schwarmbeben auftreten, Soos wird durch Aktivitäten im Erdinneren gespeist. Auch die Heilwässer, deren Vorhandensein die Bäder begünstigten, haben ihre Ursache in der Erdaktivität. Auf sächsischer Seite wird an den Bädern Bad Brambach und Bad Elster gerade intensiv gebaut, nach Fertigstellung gibt es auch hier reizvolle Kurbäder. Das Projekt Egronet fördert den Nahverkehr, man kann auf sächsischem, bayrischem und böhmischem Gebiet mit einem Fahrschein Bahn fahren und erreicht jeden touristisch interessanten Ort. Porzellanfreunde werden sich hier vor Allem Selb, Arzberg und Hohenberg/Eger anschauen, wo man die Produktion verfolgen oder sich die Entstehungsgeschichte im Museum anschauen kann. Bis 1989 war jedoch ein Grenzübertritt unmöglich, somit muss ich mich in diesem Kapitel den damals erreichbaren Regionen zuwenden.

Jenseits von Oberwiesenthal verläuft der Kamm des Erzgebirges weiter in Richtung Osten. Kurz nach Gründung des Deutschen Kaiserreiches wurde hier Silber gefunden, davon profitierten die sächsischen Kurfürsten, die sich zunächst Meißen und später Dresden als ihre Residenzstädte prachtvoll ausbauen konnten. Das bekannteste Zeugnis davon ist der Dresdner Zwinger, im Barockstil errichtet und mit einigen bedeutsamen Museen (Mathematisch-Physikalischer Salon, Galerie Alte Meister) ausgestattet. Im Spätmittelalter jedoch versiegte der Silberschatz, verglichen damit gelangten andere Metalle nie wieder zu größerer Bedeutung. Viele ehemalige Bergleute wandten sich nun anderen Beschäftigungen zu und fanden im zahlreich vorhandenen Holz der Wälder ihre Bestimmung. Sie begannen zu schnitzen, zunächst Figuren aus der Bergbautradition, später weihnachtliche und christliche Figuren und Schwibbögen. Hierbei hat Seiffen einige Berühmtheit erlangt. Die Frauen wandten sich dem Klöppeln zu und stellten wertvolle Textilien her. Die Besonderheit in der Textil- und Holzhandwerkskunst ist, dass der Mund frei ist, was bedeutet, dass man bei der gemeinsamen Tätigkeit beginnt, zu dichten und zu singen. Da die ehemaligen Bergleute aus allen Gebieten des Deutschen Reiches stammten, hat sich ein ganz eigenwilliger Dialekt entwickelt.

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