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Schweißgebadet erwachte er und fand sich kerzengerade in seinem Bett wieder. Das Donnern wurde erträglicher, verschwand allerdings nicht. Bevor er auch nur die Augen aufschlagen konnte, spürte er, dass etwas nicht stimmte. Das Klingeln waren Alarmsirenen, die er in seinem Albtraum auf groteske Weise interpretiert haben musste. Torkelnd, und mit Schwärze vor den Augen, sprang er aus dem Bett.
Er fand das Touchscreen für die Lichtkontrolle und regelte es hoch. Links oben an der Decke leuchtete bedrohlich eine rote Warnlampe. Was ging hier vor sich? Eine unterschwellige Panik, die ihn wie eine Schlingpflanze in den Würgegriff nahm, ergriff von ihm Besitz. Unwillkürlich musste er an die mysteriösen Virenangriffe und Systemschwierigkeiten denken, von denen ihm Fritzsch erzählt hatte. Eilig streifte er seinen Schlafanzug ab und schlüpfte in Jeans und ein schwarzes T-Shirt; beides hatte zusammengeknautscht auf dem Boden gelegen. Dreißig Sekunden später verließ er das Zimmer.
Der in Rot- und Goldtönen gehaltene Korridor lag verlassen, ja fast schon gespenstisch leer vor ihm. Unaufhörlich schrillten die Sirenen, und das rote Leuchten erinnerte ihn entfernt an einen alten U-Boot-Kriegsfilm, in dem soeben der erste Angriff erfolgt war. Der tonnenschwere Stahlkoloss müsste sich nun zur Seite neigen und zu sinken beginnen – das Hotel blieb jedoch glücklicherweise an Ort und Stelle.