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Nun rückten sie enger zusammen. Es schien, als umarmten die beiden außen Sitzenden ihre Freundin, die sich einmal nach links, dann nach rechts wandte und schließlich zurücklehnte. Ihre Bewegungen wirkten verlangsamt. Die Frau am Rand hielt ihr Glas nachlässig mit dem Kelch nach unten, der Mann starrte auf den flammend roten Streifen am Horizont, der rasch schmaler wurde und schließlich verschwand.

Lena spähte angestrengt hinüber. Die Dämmerung schluckte die Farben, die ersten Straßenlampen gingen an. Die drei machten keine Anstalten, sich zu erheben. Zurückzuklettern. Sie gähnte und streckte sich. Ihr war kalt. Ein Windstoß fuhr ihr unter das Kleid und wehte ihr die Haare ins Gesicht.

Als sie wieder hinsah, war der Platz in der Mitte leer.

Sie schrie auf und schlug die Hand vor den Mund. Scannte das Dach: Nichts! Keine Spur von der zweiten Frau! Die beiden anderen saßen reglos.

Wieder kam Wind auf. Er wirbelte die langen glatten Haare der Frau durcheinander. Erst nach einer Weile neigte sie den Kopf ein wenig, fasste sie zusammen und schlang sie zu einem Knoten. Der Mann wandte sich ihr zu. Er rückte näher und zog sie zu sich hin. Ihr Kopf sank auf seine Schulter. Er strich ihr über das Haar, das sich wieder löste und sie wie ein heller Schleier umfloss. Eine ganze Weile saßen sie so, wie festgefroren, während Lena sich am Türrahmen festklammerte und nach Luft rang.

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