Читать книгу Die Leiche im Landwehrkanal. Von Gontards sechster Fall. Criminalroman (Es geschah in Preußen 1850) онлайн
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»Und was hatten Sie für einen Eindruck von Puch?« Heye guckte, als habe Gontard ihn bei einer Peinlichkeit erwischt, und antwortete: »Ich habe ihn kaum wahrgenommen, es handelte sich bei Puch schließlich nur um einen Secretär.«
»Immerhin ist er Ihnen in Erinnerung geblieben.«
»Ich … ich … interessiere mich nun mal für Menschen …« Gontard sah den Lieutenant scharf an. Da gewährte der junge Offizier einen Blick hinter seine großtuerische Fassade, und schon wurde das große Nichts offenbar. Nur nicht lachen, dachte Gontard. Er wollte den Jungen weiter in die Enge treiben. Vielleicht verriet der doch mehr über Puch.
»Mein Vater hat gemeint, ich solle mich mit solchen Leuten nicht weiter abgeben.«
»Weshalb?«
»Weshalb? Es war ein Hinweis meines Vaters. Und um ehrlich zu sein, galt mein Interesse im Haus von Traunstein nicht den Bediensteten.« Lieutenant von Heye verschanzte sich wieder hinter seinem Panzer aus Hochmut.
»Und wäre der Mann nicht tot, würden Sie auch kein Abenteuer in der Untersuchung des Erdrutsches vermuten.« Gontard zuckte mit den Schultern. »Ich fürchte, besonders spannend wird die Arbeit im Labor nicht werden. Wir müssen den Untergrund analysieren und selbstverständlich auch die verwendeten Baustoffe. Da sind akribische Helfer gefragt und keine Draufgänger.« Im Grunde konnten ihm die Beweggründe Heyes egal sein – und ein unsympathischer Freiwilliger war besser als keiner.