Читать книгу Gottes letzte Kinder онлайн
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Mechanisch.
Als er bis zu den Knöcheln in der Grube stand, reckte er sich. Sein Blick glitt über die Terrasse hinweg auf das Holzkreuz, das wie ein dunkler Blickfang über der Wohnzimmertür hing. Es war ein Erbstück seiner Eltern, die in ihren Werten streng katholisch gewesen waren, es aber nie geschafft hatten, ihm die gleiche Hingabe an die Religion zu vermitteln. Er wollte es schon längst entsorgt haben, aber irgendwie hatte er die Umsetzung dieses Entschlusses immer wieder vor sich hergeschoben. Frank sah genauer hin. Der gepeinigte Jesus blickte finster auf ihn hinab. In Erlöserlaune war der bestimmt nicht, egal was seine Eltern immer behauptet hatten. Und in diesem Moment wurden Frank mit aller Deutlichkeit einige wichtige Fakten bewusst: Das alles war kein Traum, es gab nirgendwo einen Regisseur, der laut »CUT!« rief, es waren definitiv keine Komparsen mit jeder Menge Latex im Gesicht, die da durch das kleine Kölner Viertel auf der schäl Sick herumstromerten und auch keine normalen Plünderer, die sich schnell ein paar Schätze für die Zeit nach dem Desaster sichern wollten. Fakt war vielmehr, dass der große, alte Mann da oben, sofern es ihn wirklich gab, die Nase voll hatte von Kriegen, Umweltverschmutzung, Börsencrashs und all dem anderen schwachsinnigen Zeugs, das seine Schöpfung da auf seine Welt losgelassen hatte. Also war Gott letzten Endes zu dem Schluss gekommen, dass es besser wäre, seine Geschöpfe den Lokus runterzuspülen, um nochmal von vorne zu beginnen. Vielleicht wäre das Programm Dinosaurier 2.0 eine gute Alternative?