Читать книгу Wellenwasser. Deutsch-Schweizer Krimi онлайн
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„Den Gerome.”
„Welchen Gerome?”
„Ach, ich habe dir doch mal erzählt. Der schwarze Kollege, der mit der Geschichte mit den Kindern auf dem Spielplatz. Ich bin sicher, ich habe das schon erzählt.”
„Kann ja sein, aber mir sagt das jetzt nichts.”
„Gut, dann erzähle ich es halt nochmal. Du vergisst in letzter Zeit sehr viel. Muss ich mir Sorgen um dich machen?”
„Das musst du gerade sagen. Wer sucht denn in letzter Zeit immer seine Brille, du oder ich? Und jetzt erzähl schon diese Geschichte.”
„Gut. Also: Gerome ging mal in einem Dorf an einem Spielplatz vorbei und die Kinder bemerkten ihn. Aber nicht abwertend oder rassistisch, sondern einfach so, wie Kinder halt etwas bemerken, was sie nicht so häufig sehen. Er hatte sofort die Anerkennung der Kinder. Sie bewunderten ihn und sagten: „Guck mal, der hat‘s gut, der muss sich nicht waschen“. Die Kinder meinten das durchaus ernst, kein bisschen bösartig. Jemand der sich nicht waschen muss, das ist doch klasse, das will ich auch, so ungefähr. Er realisierte das und anstatt sie zu beschimpfen, wie sie dazu kämen, sich über einen Neger lustig zu machen, dämpfte er ihre Begeisterung und zeigte ihnen seine helleren Handinnenseiten: „Wieso? Ich wasche mich doch.“ Da war er bei ihnen sofort der Grösste, sie erkannten das neidlos an. Ich bin sicher, seitdem haben sie grossen Respekt vor Schwarzen.”