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Der jungen Lehrerin ging bei diesen Worten das Herz auf. Erst jetzt erkannte sie den gewaltigen Irrtum, dem sie und wahrscheinlich das gesamte soziale Umfeld von Chris aufgesessen waren. Ja, Chris hatte Fähigkeiten, die mit nichts und niemandem in seinem Alter zu vergleichen waren; dennoch: Chris war ein sechsjähriger Junge, der erkannte, dass er Gaben besaß, die ihn von anderen Menschen unterschieden. Und genau diese Tatsache machte ihm Angst! Vorsichtig nahm Miss Rudolph Chris in den Arm. Sie spürte die Wärme, die von ihm ausging, als er die schlanken Ärmchen um ihren Hals schlang. Nicht nur seine Körperwärme nahm sie wahr, vielmehr glaubte sie, die Kraft seiner Aura zu erleben. Liebevoll strich sie ihm durchs Haar.

»Zuallererst nennst du mich außerhalb der Schule Daniela, während der Schulstunden natürlich weiterhin Miss Rudolph, sonst wundern sich alle. Und nein, du musst keineswegs ins Gefängnis, wobei die Romanfigur Hannibal Lecter mehr in eine Psychiatrie gesteckt gehört, und ebenfalls nein, du bist kein bisschen krank im Kopf! Das Gegenteil ist der Fall. Mach dir darüber keine Sorgen. Weißt du, es ist ungefähr so: Stell dir vor, die ganze Welt wäre ein Vogelnest; wenn der Sperling Eier legt, dann schlüpfen nach wenigen Wochen ganz kleine, junge Sperlinge, Babysperlinge, vergleichbar mit den Menschen auf unserer Erde. Nun gibt es aber kleine Sperlinge, denen wachsen die Flügel etwas schneller, anderen wachsen sie eben ein wenig langsamer. Dennoch können sie alle irgendwann fliegen. Und nun wird ein Babysperling geboren, der Chris heißt. Nach nur wenigen Tagen hat er schon so ausladende Flügel, dass er weiter und höher fliegen kann als seine Spatzeneltern. Darüber sind aber die Spatzeneltern ganz, ganz glücklich, denn sie wissen, dass sie ein sehr besonderes Spatzenbaby haben.«

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