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Unser Gemeinderat mit der Fliege unterm Kinn setzt nach dem Verstummen der Jubelrufe mit seiner Rede an: „Sehr verehrte, gnädige Frau. Es macht mich ausgesprochen glücklich, Sie im Namen der Ortsgemeinde Waldrohrbach begrüßen zu dürfen.“

Auch in den weiteren fünfundzwanzig Minuten wird diese Ansprache inhaltlich nicht interessanter. Einzig die Fliege macht das Ganze zum Schauspiel. Also nicht die unterm Kinn, sondern die, die ihm um den Kopf schwirrt und unermüdlich auf seiner Nase landet. Dort angekommen, wirkt sie wie eine tiefschwarze Warze, die sich bewegt. Anfangs versucht er mit Wischbewegungen das Tier zu verscheuchen. Na ja, im Laufe der Zeit werden die Bewegungen immer heftiger und der Redefluss immer weniger flüssig. Lange Rede, kurzer Sinn, die Sache endet damit, dass ihm eine tote Fliege auf einer blutenden Nase klebt, nachdem er sich selbst heftig geohrfeigt hat. Shit happens.

Die Frankfurter Diva stellt sich im Laufe des Abends als angenehme Gesprächspartnerin heraus, deren Alter unter der ganzen kosmetischen Gesichtsspachtel nicht zu erahnen ist. Die etwas unnatürlichen Gesichtszüge deuten jedenfalls darauf hin, dass sich hier auch schon so manch ein Schönheitschirurg ausgetobt hat. Meinen Geschlechtsgenossen gefällt’s. Sie flirten fleißig um die Wette. Unser Gemeinderat im karierten Hemd hält ihr die Hand und schmettert ein „Rosamunde, schenk mir dein Herz und sag ja“ durch die Nacht. Und das, obwohl sie Gerda heißt.

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