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Ich habe also nicht den leisesten Schimmer, wieso ich auf dem Weg zu ihr war. Da wollte ich nun wirklich nicht hin. Außerdem hatte ich die Nase gestrichen voll von Leuten. Und wenn man von Leuten die Nase voll hat, ist meine Mutter der letzte Mensch, den man sehen will.

Also wendete ich und fuhr nach Hause, zu Ramses und Lineker. Kann sein, dass sie mich nicht besonders mögen, aber wenigstens weiß ich bei ihnen immer, woran ich bin. Und sie tun, was ich ihnen sage, wenn ich sie laut genug anbrülle, was man von Menschen nicht behaupten kann. Dabei dachte ich besonders an fünf Nutten und Crystal, die angesäuselt in meinem Studio aufgekreuzt waren und das totale Chaos angerichtet hatten. Weil sie nicht kapierten, was mir meine Arbeit bedeutet, und weil es ihnen außerdem egal war.

»Okay«, brüllte ich Ramses an. »Platz und Schnauze.« Dann holte ich seine Bürste und striegelte ihn. Ich fing am Hals an, bürstete das Fell gegen den Strich und untersuchte die bläuliche Haut nach Wunden und Flöhen. Dann kämmte ich das Fell über den festen Muskeln vom Schwanzende aus – wenn er einen Schwanz gehabt hätte – Strich für Strich wieder glatt. Zuletzt nahm ich einen nassen Lappen und säuberte ihm das Gesicht und die Ohren, ich wusch jede Falte und Macke an seinem schweren, hässlichen Schädel und tastete die steinharte Narbe rings um seinen Hals ab. Die ganze Zeit verfolgte er mich mit seinem stählernen Blick. Er saß völlig reglos vor mir, aber er ließ mich nicht aus den Augen, und während ich ihn nach Flöhen absuchte, suchte er bei mir nach einem Anzeichen von Schwäche. Er lauert ständig auf einen schwachen Augenblick.

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