Читать книгу Chronik von Eden. Armageddon-Sammelband онлайн
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Ein schiefergrauer Himmel, auf dem die Wolken wie dicke, nasse Wäschebündel lagen. Darunter im Zwielicht ein Grünstreifen, hinter dem sich im Dämmerlicht die Umrisse der Kölner Innenstadt als noch dunklere Scherenschnitte abhoben. Vereinzelt sah Martin den hellen Schein ungezügelter Feuer. Das musste auf der anderen Rheinseite sein. Über den verwaisten Parkplatz unter seinem Fenster segelte ein Blatt Papier im Wind. Niemand bereitete die Aufnahme unzähliger Notfälle vor. Im Gegenteil. Aus einem der abgestellten Krankenwagen baumelten zwei Füße mit weißen Socken und billigen Turnschuhen. Blass, und mit ängstlich aufgerissenen Augen, wankte Martin zur Tür.
Drei Schritte und einige ungläubige Momente später plumpste er kraftlos auf das Bett.
Die Tür zu seinem Zimmer war abgeschlossen.
*
Die Erschöpfung hatte Martin trotz seines bohrenden Hungergefühls erneut einschlafen lassen. Dazu kam eine ordentliche Prise Nasenzucker aus seinem Jackenvorrat, der sich bedenklich dem Ende näherte.
Als er die Augen öffnete, lag er eingerollt wie ein Embryo auf den zerwühlten Bettlaken. Seine Augen waren verklebt, er fühlte sich schwach und zittrig. Draußen war es heller geworden. Das Pochen zwischen seinen Schläfen war zu einem beständigen Begleiter geworden, der im Rhythmus seines Herzschlags den Takt eines unhörbaren Lieds vorgab. Vorsichtig setzte er sich auf und schaute sich um. Alles unverändert. Sein Gesicht verzog sich. Wütend griff er hinter den Monitor und riss das Stromkabel aus der Wand.