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Der Kommissar Pirzer ist ja eher ein cooler Typ. Er sah sich alles mehr oder weniger unbeeindruckt an. ›Nicht schlecht!‹, dachte er sich, vertiefte diesen Gedanken aber nicht weiter. Ganz anders seine Kollegin Dirmeier. Der verschlug es erst einmal die Sprache und sie bückte sich dementsprechend spontan und unaufgefordert, um sich ihre Schuhe auszuziehen.
Frau Herrmann, die dies bemerkte, meinte: »Lassen Sie, ich habe Überschuhe für Sie herausgelegt!«
Versehen mit diesen blauen Plastiküberziehern, wie man sie auch in einigen Abteilungen der Uniklinik tragen muss, um Verunreinigungen vorzubeugen, folgten sie der Hausherrin ins Büro, wo die entsprechenden Unterlagen schon zur Durchsicht bereitlagen. Sogar zwei Tassen heißer Kaffee standen daneben.
»Ich vermutete, den könnten Sie gebrauchen!«, lächelte Frau Herrmann und deutete dabei auf den Kaffee.
Der Regelfall ist ja eher, dass die Polizei bei der Ermittlungsarbeit behindert wird. Darum hatten der Pirzer und die Dirmeier mehr oder weniger zeitgleich das Gefühl, es könnte etwas nicht stimmen und man wolle sie einlullen. Aber in der nächsten halben Stunde, in der Frau Herrmann zu jeder auftauchenden Frage, ohne zu zögern bereitwillig Auskunft erteilte, verschwand dieses Gefühl wieder. Wichtige Listen wurden zur Mitnahme kopiert. Dass bei den Ermittlungen zu einem Mordfall der Datenschutz kein Thema war, stand dabei gar nicht erst zur Debatte.