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„Hörst du dir eigentlich selber zu? Mein Gott, was redest du für einen klischeehaften Scheiß. ‚Ich kämpfe für unsere Liebe‘“, äffte er sie nach und wackelte dabei mit dem Kopf hin und her. „Unsere Ehe ist zu Ende“, stellte er fest.

„Wie lange geht das denn schon mit euch oder muss ich sagen‚ ging es mit euch?“, fragte er zynisch.

Fliege-Schulz schwieg. Jetzt durfte sie nichts Falsches sagen, immerhin wusste sie nicht, wie lange er sie schon überwacht hatte. Im Moment würde sie ihn nicht erreichen, das begriff sie. Ein anderer Zeitpunkt war für ihr Vorhaben sicher geeigneter. Bleib gelassen, dachte sie.

„Lass uns nach Hause fahren und erst einmal alles sacken lassen“, versuchte sie ihm auszuweichen.

„Du wirst ausziehen, so oder so“, parierte Schulz, erhob sich und winkte nach dem Kellner, während er seine Börse aus der Hose zog.

***

Schrilles Klingeln durchdrang am Mittwochmorgen eine mit einem schwarzen Samtvorhang abgedunkelte Wohnung am Stadtrand von Hamburg. Es roch nach verbrauchter, stickiger Luft, in die sich der Duft von Lavendel, Urin, Mottenkugeln und alter, verwelkter Haut mischte. Die ahnungslose Bewohnerin schnarchte mit geöffnetem Mund im Schaukelstuhl und ahnte nicht, dass sie heute noch eine wichtige Nachricht erhalten würde.

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