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Sophie schnalzte mit der Zunge. War das der Schlüssel? Konnte es tatsächlich so simpel sein? Wählte der Mörder seine Opfer zufällig, wenn sie in sein Beuteschema passten?

Olli saß bei seinem Kumpel Tobias auf dem Sofa und trank das dritte Bier.

»Essen ist gleich fertig!«, erklärte Tobias und balancierte ein Tablett mit Geschirr und zwei Martini auf seinem Schoß. »Und komm mir nicht damit, dass du keinen Hunger hast! Es gibt wunderbare Steaks, gebackene Kartoffeln und einen tollen Salat. Hier, ein kleiner Aperitif zur Einstimmung auf das Festmahl. Gerührt und nicht geschüttelt, oder wie war das noch?«

Olli hatte tatsächlich Hunger. Aus der Küche kam ein wunderbarer Duft. »Was würde ich nur ohne dich machen!«

»Wahrscheinlich verhungern! Prost!« Tobias trank einen Schluck und stellte das Glas auf den Tisch. »Sorry, aber ich muss wieder an den Herd. Das perfekte Steak ist eine Frage des Timings.«

Er wendete und fuhr in die Küche. Olli schluckte. Er würde sich nie daran gewöhnen, Tobias im Rollstuhl zu sehen. Er war mal einer der besten Surfer gewesen, bis er vor drei Jahren diesen grauenhaften Unfall hatte. Vor Sylt war er bei einem Rennen gestürzt und das Brett hatte mit voller Wucht seinen Rücken erwischt. Er würde seine Beine nie wieder bewegen können. Doch statt an der Situation zu zerbrechen, machte Tobias das Beste daraus. Wie früher auf dem Wasser hatte er monatelang in der Rehaklinik gekämpft. Schneller, als die Ärzte es für möglich gehalten hatten, war er so fit, dass er ohne Hilfe klarkam. Er hatte sich in Hamburg eine Wohnung im Erdgeschoss gemietet und sie behindertengerecht umbauen lassen. Als eine Straßenecke weiter ein Ladenlokal frei wurde, hatte er beschlossen, einen Surfladen zu eröffnen. Das Geschäft wurde zu einer echten Goldgrube. Auch wenn er nun im Rollstuhl saß, drehte sich sein Leben weiter um seine große Leidenschaft. Es gab keine Anzeichen von Neid oder Verbitterung. Wenn er doch ein bisschen was von Tobias hätte. Dann würde er jetzt wissen, was er als Nächstes zu tun hätte.

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