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»Du und ich – wir beide ein verlängertes Wochenende am Bodensee? Das hast du geplant?«

Horst nickte, die Augen demütig-reuevoll auf den Boden geheftet.

»Und mich damit überraschen wollen?«

Wiederum zerknirschtes Nicken.

»Ach, Schatz – wieso sagst du mir das denn nicht gleich?« Sprach’s und stürmte auf Horst zu, um ihn innig zu umarmen und ihm einen dicken Kuss auf die Wange zu drücken. »Das ist ja Spitzenklasse!« Claudia war die Glückseligkeit in Person.

Es gab Momente in seinem Leben, in denen Horst sich seiner selbst schämte! In Wirklichkeit hatte er ja eine richtig schöne freie Woche am Bodensee für sich ganz alleine geplant gehabt und, ehrlich gesagt, gar nicht damit gerechnet, dass Claudia angesichts der beruflichen Belastung, die sie sich mit der Praxisvertretung bei verschiedenen Heilbronner Kinderärzten derzeit aufgeladen hatte, auf die Idee kommen könnte, mitzureisen. Von Claudias Ausbruch überrascht, hatte er glücklicherweise aber doch noch rechtzeitig die Notbremse gezogen und den rettenden Ausweg gefunden, der in Claudias Augen nun wie ein lange geplantes Verwöhn-Wochenende für das Ehepaar Meyer erschien. Angesichts Claudias regelrechter Glückseligkeit fühlte Horst sich einigermaßen niederträchtig – aber dennoch: der Ehefrieden war wiederhergestellt, und weshalb sollte er nun Seelenstriptease betreiben und zugeben, dass er erst im gleichen Moment, als er es ausgesprochen hatte, selbst Kenntnis von dem verlängerten Wochenende für zwei Personen am schönen Bodensee erhalten hatte.

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