Читать книгу Ausgewandert! Na und … (Serie III). Das Reality E-Book – Serie III онлайн
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Zurück in Adelaide steht nur noch die obligatorische „Medical Examination“ an. Bevor die Australier einen Fremden ins Land lassen, wollen sie sicher sein, dass dieser auch gesund ist. Die Untersuchung erfolgt kurz und schmerzlos. Meinen hohen Blutdruck, gegen den ich Medikamente nehmen muss, die ich leider nur sporadisch einnehme, geben wir zur Sicherheit nicht an. Nachdem wir gemessen, gewogen, uns Blut abgenommen und wir einen Sehtest absolviert haben, wird noch geröntgt. Das war’s auch schon. Mir wurde nicht einmal der Blutdruck gemessen. Die ganze Aufregung also umsonst. Zwei Wochen später machen wir uns auf den Weg zum zweiten Termin, wo wir ein Gespräch mit dem Arzt führen und dann das Testergebnis erhalten, welches direkt zum Migrations-Service geschickt wird. Von unserer Seite somit alles erledigt - das Visum kann kommen.
Falsch gedacht! Der Arzt macht einen freundlichen Eindruck, spricht mit angenehmer, beruhigender Stimme und erweckt den Anschein, dass alles in bester Ordnung ist. Bis er mir den Blutdruck misst, der extrem hoch ist. Meine „Weißer-Kittel-Phobie“ kommt voll zum Einsatz. Er beginnt mit seiner kurzen Untersuchung, wie Brust abhorchen, in die Augen leuchten und Bauch abtasten. Dann misst er mir erneut den Blutdruck. Kein Deut besser. Ich muss ihm gestehen, dass ich eigentlich Tabletten gegen meinen hohen Blutdruck nehmen muss, die ich während meines Aufenthaltes in Japan vergessen habe. Seine Reaktion ist immer noch freundlich und er lässt mich auch wissen, dass ein zu hoher Blutdruck noch keine Ablehnung des Visums nach sich zieht, aber er hat nicht vor, mein Testergebnis als positiv zu bewerten. Ich muss zu einem Spezialisten, und erst, wenn dieser durch ein ärztliches Attest beteuert, dass ich meinen Blutdruck im Griff habe, werden meine Untersuchungsergebnisse nach Melbourne gesendet. Na bravo! Meine bessere Hälfte ist kurz davor, die Scheidung einzureichen. Diese banale Sache wirft uns wieder um einige Wochen zurück. Den Weg nach Tokyo hätten wir uns sparen können. Ich bin entsetzt. Nützt nichts. Schon am nächsten Tag vereinbare ich einen Termin bei einer Ärztin in einer Gemeinschaftspraxis. Ich erzähle ihr die gesamte Story und sie gibt mir das Gefühl, dass wir die Sache bald in den Griff bekommen werden. Zweieinhalb Wochen später komme ich freudestrahlend aus der Praxis, in der Hand das positive Schreiben an die Migrations-Behörde in Melbourne. Die Scheidung konnte ich somit noch einmal erfolgreich verhindern (scherz).