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Die Praxis mochte Queenie in diesem Augenblick wie eine altbackene, eingeschrumpfte Frau erscheinen, die den hochfliegenden Luftgebilden guten Willens Gewichte anhängte und sie herabzog.
»Wirst du auch die 12. Klasse der Schule besuchen?« fragte Runzelmann aus dem Hintergrund; er lenkte damit ab und fing Queenies Aufmerksamkeit für sich ein.
»Natürlich. Ich springe doch nicht ein Jahr vor dem Abschluss ab.« Queenie hatte diese Antwort schnell, aus ihrem ganzen bisherigen Gesichtskreis her gegeben. Als der Satz zu Ende gesagt war, fiel ihr ein, dass sie in diesem Jahr vielleicht einem Kind das Leben schenken würde.
»Das ist gut. Und dann wird geheiratet?«
Queenie war einen Moment verblüfft. Wovon sprach denn dieser Runzelmann? Sie fing sich noch rechtzeitig.
»Wie kommt Ihr denn darauf, Runzelmann?«
»Nun, weil Harold Booth schon so ungeduldig ist.«
»Es ziemt sich für einen Indianer, geduldig zu warten. Ein Jäger muss lange auf der Lauer liegen können, bis der rechte Moment kommt.«
Runzelmann begriff, dass das Mädchen von dem Verschwinden Harolds nichts ahnte. Queenie konnte viel in sich verschließen, aber sich derart zu verstellen, das hatte sie wohl kaum gelernt.