Читать книгу Tote und andere Entdeckungen. 13 schaurig-schöne Geschichten aus Oberberg онлайн
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Aber der Paul, der kann so was. Wie kam Fritz nur darauf, den mitzubringen? Der Junge ist irgendein Neffe von ihm oder so was und hat gerade Sommerferien, und Fritz meinte, der kommt sonst eh nur auf dumme Ideen, den ziehen wir uns mal schön zum Arbeiten ran. Muss ja keiner wissen. Weiß auch keiner, Gott bewahre. Nicht, dass Edgar an den glaubt, aber sagt man ja so. Einfach um sicherzugehen. Vor zwei Wochen hat Fritz ihn das erste Mal mitgebracht, aber das war von all seinen Ideen, sagen wir mal, nicht so die Allergenialste, denn bis gerade eben konnte Paul eine Schaufel nicht von einer Mistgabel unterscheiden. Nach zwei Wochen, oh Mann.
Nee, hat Edgar jeden Tag gedacht, den Paul kann man echt keine Minute aus den Augen lassen. Hat Fritz aber gemacht. Ist ja strullen gegangen.
Auch das wäre gar nicht schlimm gewesen, wenn Paul einfach weiter die schönen neuen Rosen eingepflanzt hätte, die sie heute auf dem Zettel haben. Aber nein, irgendwas muss ihn geritten haben, damit plötzlich aufzuhören und erst mal den Riesenbottich mit Blumenerde, den Edgar nie und nimmer freiwillig irgendwo hintragen würde, hochzuhieven und woanders hinzustellen. Als hätte ihm das gerade einer ins Ohr geflüstert: Ey, du, Paul, stell doch einfach mal diesen 60-Kilo-Bottich woanders hin, ja, machste das? Nee, hat jetzt gerade eigentlich so gar keinen Sinn, die Aktion, aber mach doch einfach mal. Hat Paul dann auch einfach mal so gemacht, das heißt, natürlich nicht so ganz, denn er hatte den Bottich kaum schwer atmend auf den Armen, da hat er Fritz beim Strullen gesehen, sich zu Edgar gedreht und geflüstert: „Boah, guck ma, der Fritz hebt das Bein!“ Da ist Edgar auch aufgefallen, dass der Fritz wirklich einbeinig strullt, aber er hat auch mit ansehen müssen, dass Paul parallel zu Fritz’ rechtem Bein seinen rechten Arm hob, um auf Fritz zu zeigen, was nicht die beste Idee ist, wenn man gerade einen 60-Kilo-Bottich hochgehievt hat. Aber vielleicht, hat Edgar noch gedacht, hat dem Paul ja eine Stimme ins Ohr geflüstert: Ey, du, Paul, heb doch jetzt mal deinen rechten Arm, mal gucken, was dann so passiert.