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Henry Broderich hat es nicht eilig. Mit geringer Geschwindigkeit tuckert er über das holperige Kopfsteinpflaster des Alten Postwegs, das speckig im Licht des Vollmondes glänzt. Vor der Wegkreuzung zum Golfclub Isernhagen wird er noch langsamer und hält schließlich. Broderich steigt ab und sieht sich nach allen Seiten um. Es ist niemand zu sehen. Ein zufriedenes Lächeln umspielt seine schmalen Lippen. Heute ist sein Tag – das hat er schon beim Aufwachen gewusst.

Das ins fahle Mondlicht getauchte Mausoleum aus der Gründerzeit steht zurückgesetzt auf der anderen Straßenseite, die floralen Verzierungen der Vorderfront schimmern hell im nachtschwarzen Wald. Broderich mag den steinernen Fremdkörper. Vielleicht, weil es mit seinem abgerundeten |8|Kupferdach genauso wenig hierher passt wie er in das Leben, das er führt. Bisher geführt hat.

Entschlossen überquert er den Vorplatz der Grabstätte. Erst auf der Rückseite des Mausoleums bleibt er stehen. Er lauscht. Alles ist ruhig, nur ab und zu hört man den Schrei eines Käuzchens. Broderichs Blick streift die quadratischen Sandsteine, die im unteren Teil zu einem Bogen geformt sind. Er beugt sich vor und tastet sie mit den Fingerspitzen ab. Sie sind glatt, nur einer hat eine Aufrauung. Als er den losen Stein aus dem Mauerwerk zieht, tritt ein Schatten hinter der dickstämmigen Eiche hervor.

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