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Dass ein Aborigine frühzeitig stirbt, kann in der Vorstellung der Aborigines also daran liegen, dass ein Tourist 500 Kilometer entfernt unwissentlich einen heiligen Platz betreten hat, für dessen Schutz dieser Aborigine verantwortlich war. Daher rührt der große Widerstand der Aborigines gegen den Abbau von Rohstoffen, die an ihren heiligen Plätzen gefunden wurden.

Bestimmte Plätze dürfen nur von Frauen betreten werden, zu anderen haben wiederum nur Männer Zutritt. Die spirituelle Kraft ist unzertrennbar mit Natur und Landschaft verbunden. Die Geschichten von den Reisen der Ahnen sind die „Träume“, die Mythologien, mit denen die Aborigines erklären, wie ihre Welt erschaffen wurde, wie Sonne, Mond und Sterne entstanden, wie das Land mit seinen Pflanzen und Tieren und wie der Mensch erschaffen wurde.

Die Erschaffung der Welt sehen die Aborigines als nicht lange vergangen an; sie glauben, dass die Geschichten der Traumzeit einen starken Bezug zur Gegenwart haben und die Zukunft bestimmen. Aus den Träumen der Vorfahren rührt auch das Gesetz, nach dem die Aborigines leben. Es bestimmt, wie sie das Land und seine Ressourcen nutzen und mit Pflanzen und Tieren umgehen sollen. Gesänge („songlines“), die die Reiserouten der Ahnen und die Beschaffenheit des Landes beschreiben, dienen gleichzeitig der Orientierung, um Wasserquellen und Nahrung zu finden. Sie reichen weit über die Grenzen einzelner Stammesgebiete hinaus.

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