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Fremde aus anderen Stämmen können einfach aufgenommen und in das Verwandtschaftssystem eingegliedert werden (etwa durch Heirat), es wird nicht nach Blutsverwandtschaft unterschieden. Jedes Stammesmitglied ist in diesem System mit allen anderen verwandt.

Für Heiratsregeln, aber auch für Rituale ist jedoch die folgende Unterscheidung wichtig: Die Angehörigen eines Stammes werden in zwei Gruppen oder Hälften („Moieties“) eingeteilt. Nur jemand aus der anderen „Moiety“ oder aus einem anderen Stamm darf geheiratet werden. Die Frau spricht immer eine andere Sprache als der Mann. Die Kinder erlernen zuerst die Sprache der Mutter, später die des Vaters.

Zusätzlich werden die „Moieties“ in „skin groups“ unterteilt (ein anthropologischer Begriff, der nichts mit der Hautfarbe zu tun hat). Jedes Stammesmitglied bekommt bei seiner Geburt zusätzlich den Namen der „skin group“, zu der es gehört. Manche Aborigine-Stämme haben sechs oder acht „skin groups“, die meisten jedoch vier (zwei pro „Moiety“).

Neben der Einordnung in das Verwandtschaftssystem bekam jeder Aborigine während der Initiation sein Totem zugesprochen. Dies konnte ein Tier, eine Pflanze oder ein unbelebter Teil der Landschaft (ein Felsen oder ein Stein) sein. Wer von diesem speziellen Totem abstammte, für den war es dann wie ein Schutzgeist. Hatte jemand beispielsweise ein Krokodil als Totem, durfte er diese Tiere nicht töten und auch kein Krokodilfleisch essen. War das Totem eine essbare Pflanze, trug der Totemträger die Verantwortung dafür, dass diese als Nahrung für den Clan verfügbar war.

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