Читать книгу Schule aus, Neuseeland ruft 2.. Work & Travel am schönsten Ende der Welt; 2. Aufl. онлайн
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Nebel über Lake Manapouri
Fiordland – das ist eine große Region mit hohen, teils schneebedeckten, Bergen und unzähligen Fjorden, von denen aber nur zwei über den Landweg zugänglich sind: Doubtful Sound und der Klassiker Milford Sound. Doch auch ohne diese beiden Fjorde bietet die Region vieles: Mehrtageswanderungen – darunter mit dem Milford Track, dem Routeburn Track und dem Kepler Track drei der neun Great Walks Neuseelands – Bootstouren, zig Tages- oder Kurzwanderungen, Glühwürmchenhöhlen oder einfach nur relativ einsame DOC-Campingplätze. Diese und noch viele weitere Touristenangebote gibt es nicht grundlos. Daher wundert es nicht, dass es von Touristen nur so wimmelt. Wer Fiordland allerdings etwas ruhiger erleben will, der fährt nicht nur von Te Anau nach Norden bis zum Milford Sound, sondern auch nach Süden bis nach Invercargill. Wir starten also vom Lake Manapouri aus, der sich uns in mystischem Sonne-und-Wolken-Mix zeigt. Bei den vielen Touristenangeboten ist es gar nicht leicht, sich zu entscheiden. Ohnehin haben Maria und ich Schwierigkeiten, Entscheidungen zu fällen: Der viertägige Kepler Track klingt zwar interessant und ist wohl auch sehr lohnenswert – ärgerlicherweise hatte ich nur meine Regenjacke bei der Familie in Christchurch vergessen, wie mir erst jetzt auffällt. Und den Kepler Track ohne Regenjacke zu laufen ist keine gute Idee. Eine achtstündige Tagestour zum abgelegenen Doubtful Sound, inklusive des Besuchs eines der größten Kraftwerke Neuseelands, des „West Arm“, erscheint uns ebenfalls reizvoll. Schließlich ist der Doubtful Sound der größte Fjord Neuseelands und um einiges länger und breiter als der bekanntere Milford Sound. Allerdings ist uns die Tour mit über 200 Dollar pro Person zu teuer. Also wollen wir eine Bootsfahrt durch besagten Milford Sound machen, der kleiner, aber durch die steil abfallenden Klippen genauso beeindruckend oder sogar noch beeindruckender sein soll. Nur erkunden wir den Fjord mit dem Kajak oder einer Bootsfahrt? Maria würde gerne kajaken, allerdings habe ich noch nie in einem solchen Paddelboot gesessen. Wir entscheiden uns für die Bootstour und wollen auf dem Weg einige der kürzeren Wanderungen machen. Wer nicht eine der Touren mit dem Bus von Queenstown oder Te Anau bucht, ist gut beraten, vorher die Straßenverhältnisse zu überprüfen: Die Straße zum Sound ist des Öfteren wegen Schnee- oder Schlammlawinen gesperrt. Zwar sieht man am Rand immer wieder Stellen, wo der Asphalt von Bäumen und Felsbrocken begraben wurde, aber die Straße ist frei. Für die knapp 100 Kilometer soll man zwei Stunden einplanen – wir brauchen mit Sicherheit länger. Zu allem Überfluss knackt es beim Tanken in Te Anau plötzlich, und von meinem Sicherheitsgurt sind nur noch Einzelteile übrig. Ich fahre die nächsten Kilometer also nur mit Gurt zur Zierde und hoffe, dass uns keine Streife begegnet und ich keinen Unfall baue – ein Airbag fehlt Eddie nämlich ohnehin.