Читать книгу Kanada – Ontario. 40 Highlights abseits der ausgetretenen Pfade онлайн
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Das Inselparadies wurde geschaffen von einem heftigen Sturm: Am 13. April 1858 zieht er auf, als John Quinn gerade mitten in den Vorbereitungen für eine Party steckt. Feiern will er, nach vorangegangenen Stürmen, die Renovierung seines Hotels auf Torontos Peninsula. Halbinsel – so nannten Torontonians das Stück Land, das vorn an der Waterfront gelegen nur durch einem schmalen Sandstreifen mit dem Stadtgebiet verbunden war. Der nun aufziehende, nächste Orkan wütet damals so heftig, dass Hotelier Quinn seine Vorbereitungen abbricht und zunächst die Angestellten auf kürzestem Weg per Boot in die sichere Stadt bringt. Auf die Peninsula zurückgekehrt, kann er seine Frau und die siebenjährige Tochter gerade noch retten, als sie sich im steigenden Wasser an Holzbalken klammern. Wenig später reißt die enge Landverbindung für immer. Wo sie war, können kurze Zeit später bereits Schiffe zwischen Festland und den abgetrennten Toronto Islands durchfahren.
Toronto Islands
Gerade mal zehn Minuten braucht die Fähre auf diesem Törn heute vom Bay Street-Anleger zu den Inseln Ward's Island, Algonquin Island und Centre Island. Als Mini-Archipel zusammenhängend liegen sie in Form einer umgedrehten Pistole im Lake Ontario. Schon auf diesem Kurztransfer wird deutlich, warum sich die Überfahrt lohnt: Torontos glitzernde Skyline erscheint in fotogener Panoramabreite vor Smartphone-Kameras und dauerklickenden Spiegelreflex-Objektiven. Auf einer der Inseln angekommen, wartet Bullerbü statt busy city: Bunt gestrichene, zumeist hölzerne Cottages ducken sich hinter hohen Bäumen auf zugewachsenen Grundstücken. 262 solcher Häuser gibt es, bewohnt von etwa 600 Insulanern. Manuel Cappel ist einer von ihnen. Der gebürtige Deutsche wanderte mit seinen Eltern 1955 aus, im Alter von vier Jahren. Die Familie zog auf die Toronto Islands, und Manuel ist für immer hiergeblieben.