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Curt vor seinem Arbeitsplatz

Curt zeigt auf ein von der Sonne ausgebleichtes Anzeigefeld in seinem Armaturenbrett: „Da sehe ich, dass die Räder durchdrehen, meine Bahn quietscht, weil sie die leichte Steigung nicht hochkommt. Darum muss ich sofort Sand in die Schiene streuen, um den Rädern so Griffigkeit zu geben.“ Ob er jetzt wieder raus muss? Nein, ein paar Mal auf einen roten Knopf drücken, das reicht. „Du hockst übrigens auf dem Sand“, sagt Curt, strahlt wieder und klappt an der nächsten Haltestelle kurz den vordersten, rechten Sitz hoch. Tatsächlich, darunter ist eine Mini-Sandkiste. „Oh, muss an der Endhaltestelle mal wieder was reinschippen“, meint Curt. Auch auf diese Knochenarbeit scheint sich der 56-jährige Einwanderer aus Jamaika zu freuen.

Vier bis fünf Touren muss er pro Arbeitstag fahren, seit Jahren oft die selben Strecken. Wird ihm dabei auch mal langweilig? „Nie“, antwortet er ohne Zögern, „Straßenbahnfahren ist für mich wie Theater – da draußen vor der Frontscheibe wird auf jeder Tour ein neues Stück aufgeführt, und ich sitze in der ersten Reihe, kriege mit, wie die Stadt sich verändert und worüber die Leute reden.“ Wer Curt kennt, bittet ihn schon mal, die nächste Haltestellen-Ansage zu singen. „Spaaaadeiiiiiinahhhhh!“ schmettert er dann etwa an der Spadina Avenue durch den Waggon. Hat der passionierte Gospelsänger, Akkordeonspieler und Gitarrist in seinen ersten Jahren an jeder Haltestelle gemacht und erst damit aufgehört, als automatisierte Ansagen eingeführt wurden – 2010 sei das gewesen, erinnert er sich.

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