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Ein bisschen Gutes und ein wenig Schlechtes ziehen das Boot gerade, heißt es in einem Triestiner Sprichwort. Wie wahr, hat doch die Stadt zwei Gesichter wie der janusköpfige Brunnen am Beginn der Viale XX Settembre. Nicht nur ein italienisches und ein slawisches, auch ein mitteleuropäisches und ein mediterranes. Fast jeder Triestiner ist zumindest zweisprachig, wobei Italienisch im städtischen Bereich und Slowenisch im umliegenden Karstland vorherrschend sind. Nur eine verschwindende Minderheit kann sich noch auf Deutsch verständigen. Dazu kommt der von der gesamten Bevölkerung gesprochene Triestiner Dialekt, Triestin genannt, der ein kleines Abbild der Sprachen der Donaumonarchie darstellt, enthält er doch zahlreiche Elemente des Venezianischen sowie des Slowenischen, Kroatischen, Deutschen und Griechischen.

Auch historische Figuren und Ereignisse betrachtet man gerne von zwei Seiten. So wird zum Beispiel der Student Guglielmo Oberdan, der eigentlich Wilhelm Oberdank hieß und nach einem missglückten Attentat auf Kaiser Franz Joseph in Triest 1882 hingerichtet wurde, bis heute in Straßennamen und Denkmälern – in ganz Italien – als Märtyrer gefeiert. Gleichzeitig huldigt man nicht nur dem Bruder des Kaisers, Erzherzog Ferdinand Maximilian, auf der Piazza Venezia mit einem mehr als 9 Meter hohen Bronzemonument, das nach 90-jährigem „Exil“ in einem Winkel des Schlossparks von Miramare 2008 wieder seinen ursprünglichen Platz im Stadtzentrum erhielt. Auch das Denkmal von Kaiserin Elisabeth wurde aus der Verbannung geholt. Seit 1997 grüßt „Sisi“ die Triest-Reisenden wieder auf der Piazza della Libertà vor dem Hauptbahnhof.

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