Читать книгу Neuseenstadt 2040. Geschichte einer Unternehmerin онлайн
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PROLOG
Die Frage des Mannes haute mich um. Ich fühlte mich am Ende. Nutzlos, arbeitslos, krank. Zwar hatte ich im Frühjahr 2005 meine Krankheit größtenteils überwunden und der Arzt versprach mir bessere Zukunftsaussichten. Was für eine Zukunft?
Seit dem bösen Spiel meiner besten Freundin hatte ich alles verloren.
Dann war die Krankheit ausgebrochen, von der ich mich wie durch ein Wunder langsam erholte. Doch wohin sollte mich mein Weg führen, wenn ich als Ziel nur ein großes schwarzes Loch sah? Was hatte das alles für einen Sinn, wenn mein ständiger Begleiter Einsamkeit hieß?
Mit diesen Gedanken starrte ich auf die glitzernden Wellen des Sees, einer der Bergbaufolgeseen, die dem Leipziger Südraum den Namen »Neuseenland« gegeben hatten. Viele Jahre hatte ich verfolgt, wie sich aus dem ehemaligen grauen Tagebaugelände diese Erholungslandschaft entwickelte. Plötzlich spürte ich, wie sich ein klein wenig Freude durch den Gedankenmorast kämpfte. Ich bemerkte den Mann, der mich von der Nachbarbank aus fixierte. Die kleine Freude kam an der Oberfläche an und entwickelte sich zu der erstaunlichen Vorstellung: Ich bin ja doch noch attraktiv, wenn mich ein Mann so beobachtet!?