Читать книгу Fahr Far Away: Mit dem Fahrrad von Alaska bis Feuerland. Unterwegs mit Petra und Volker Braun онлайн
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Auch für Bajuwaren gibt’s ein „unten“
„Ihr da unten (habt ja immer viel Schnee im Winter)“, schrieb mir unlängst ein Freund aus Mettmann im Rheinland. Wir da unten? Also! Gegen „unten“ ist ja zunächst nichts zu sagen – wobei diesem „unten“ schon auch etwas Erniedrigendes anhaftet. Es ist Umgangssprache, das Landkartendenken, der flüchtige Atlantenblick, im Volksmund, der meist ja nur nachplappert, was er irgendwo aufgeschnappt hat. Wir wissen: Die Erde ist eine Kugel, nicht hundertprozentig rund, das nicht, ein wenig ellipsenförmig, das schon. Aber im Großen und Ganzen doch eine Kugel – nicht oben ohne, aber eben ohne oben oder unten, links oder rechts.
Dennoch fahren wir Reichenhaller/-innen nach Salzburg „umme“ oder „nüber“ (hochdeutsch „rüber“), nach München „auffe“ (rauf), in die Stadt (wer außerhalb wohnt) oder nach Berchtesgaden „nei“ beziehungsweise „eini“ (rein), nach Freilassing „naus“ (raus) und – ja tatsächlich – nach Italien „obe“ (runter). Also: Auch wir Bayern haben ein „unten“. Zum Glück.