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Kakao und Schokolade waren lange Zeit kein Naschwerk für Kinder, sondern extrem teure Delikatessen aus dem fernen Amerika, die man mit Andacht verzehrte, wenn man sie sich überhaupt leisten konnte. Und die Schokolade war nicht einmal süß! Vielmehr sollte sie gesund sein. Von Kurfürst August dem Starken wird erzählt, dass er sich jeden Morgen eine Trinkschokolade ans Bett bringen ließ, und zwar standesgemäß von einem „Schokoladenmohren“ in speziellem Schokoladengeschirr aus Meißner Porzellan.

Der Graf von Brühl, der von neidischen Zeitgenossen für seine Verschwendungssucht kritisiert wurde (und Dresden an den Rand des Bankrotts führte), hatte in einem eigens angelegten „Chocoladen-Gewölbe“ neun Zentner der begehrten braunen Köstlichkeit gehamstert. Als der Premierminister des Kurfürsten starb, verkaufte man seinen Nachlass, wodurch die Schokolade in Dresden vom seltenen Luxusgut zur Alltagsleckerei wurde – Angebot und Nachfrage.

Damals, in den guten alten Zeiten, waren in der sächsischen Metropole mehr als 30 Schokoladenmanufakturen und Fabriken ansässig, die 4000 Arbeitskräfte beschäftigten. Im Schokoladenmuseum zeugt davon ein interaktiver Stadtplan, vor dem selbst alteingesessene Dresdner lange staunend stehen. Dresdner Schokoladen-Strategen erfanden den Schokoladen-Adventskalender und sogar die Milchschokolade (die ursprünglich mit Eselsmilch hergestellt wurde). Schokolade aus Dresden von Jordan & Timaeus oder Hartwig & Vogel genoss Weltruhm.

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