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Sein Magen erkannte es als erster. Das Frühstücksbrötchen, die vier Eier im Glas, Schinkenspeck und Kaffee wollten zum Licht.

Er hatte ihnen keinen Willen entgegenzusetzen, als er begriff, daß er die Reste einer menschlichen Hand freipinkelte. Sie hatte die Farbe geräucherten Schinkens, angebissen von allen Seiten. Sein Urin tröpfelte aus, er taumelte und sein erstes wohlschmeckendes Frühstück seit drei Monaten landete in hohem Bogen auf dem Grunewalder Frühlingsboden. Er traf einen angeknabberten Ringfinger, der etwas abseits lag. Ein Knochen blinkte, eine Sehne hing, lang und weiß. Er wich zurück, sah hoch und entdeckte die zerfledderte Frauenleiche. Schultern, Reste von Armen. Der Kopf, Haare, das Gesicht. Unvollständig. Darüber eine Wolke von Insekten, schwarz, surrend, dröhnend. Sie hatten ihn entdeckt. Sie kamen auf ihn zu. Sein Pulsmesser piepte pausenlos. Er stolperte rückwärts, strauchelte, schlug sich die Knie auf und rannte um sein Leben.

Hauptkommissar Oskar Blum lauschte im Hausflur an einer klapprigen Wohnungstür. Vier Kripobeamte und ein falscher Paketbote warteten hinter ihm, die Waffen im Anschlag, den Blick auf die verschlossene Tür gerichtet. Es stank nach Katzenpisse, Kohlsuppe und billigem Rasierwasser. Unten im Haus plärrte ein Kind, ein Mann brüllte es nieder. Draußen schimpfte ein Martinshorn, dazwischen rief der Muezzin zum Gebet, Autos hupten wütend, Bremsen quietschten, Motoren heulten. Weddinger Sinfoniekonzert.

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