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Читать книгу 100.000 km zwischen Anchorage, Neufundland, dem Pazifik und New Mexico - Teil 2 онлайн

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Das im Niedergang befindliche 150 Mile House erlebte jedoch eine zweite Blüte, als es 1884 von den Partnern Borland und Vieth gekauft und in Hotel, Laden und Ranch umfunktioniert wurde. Bob Borland war zugleich auch einer der großartigen Pioniere seiner Zeit und galt in den 1890er Jahren als einer der prominentesten Geschäftsmänner im Cariboo. In Williams Lake erinnert zwar noch immer eine Straße an diesen Mann, doch als die Stadt 1819 entstand, dachte man eher an „Borland“ als an den heutigen Namen. Borland war 1840 in Ontario geborenen und kam des Goldes wegen in diese Gegend, doch sein fehlendes Glück ließ ihn umdenken, und zusammen mit dem ebenfalls enttäuschten Georg Vieth einen kleinen Laden kaufen. Der brachte Geld in die Kasse und ließ ihren kleinen Handel zu einem Stopping-House erweitern, das als Rasthaus am Keithly Creek sehr schnell einen erstklassigen Ruf genoss. Um 1870 waren ein zweiter Laden, Sägewerk und Schlachthaus eröffnet, und auch der Postservice nach Barkerville war in der Hand der beiden Partner, während vierundsechzig ihrer Maultiere als Packtrain für die Northern Hudson’s Bay Company zu deren Forts im Einsatz waren, um diese mit allem Nötigen zu versorgen. Als sich die beiden Partner 1899 trennten, standen vier Läden, drei Hotels, der Pack- und Frachtservice, mehrere Rinderranches und zwei aktive Minen im gemeinsamen Eigentum. Vieth starb 1919 in Victoria. Borland behielt seine Farm und heiratete, als er in den Sechzigern war, eine sechzehnjährige Schönheit. Berühmt war aber nicht nur deren Pianospiel, sondern vor allem ihre extravagante Lebenseinstellung. So galt das ehemalige Pinchbeck House, das Borland ebenfalls übernommen hatte, bald als exklusivster Platz in der Wildnis, mit feinsten Möbeln, Teppichen und Porzellan. Die Probleme kamen aber ebenso schnell, wie die Exklusivität angeliefert wurde, denn Bob Borland bekam nur noch Rechnungen aus Vancouver, wo seine hübsche Frau reichlich und ungehemmt einkaufte. Als der Staat neues Land für Williams Lake benötigte, verkaufte Borland 1912 Haus und Ranch, überließ seine verschwenderische Frau in dieser Stadt ihrem eigenen Leben und zog sich auf seinen Besitz zu Keithly Creek zurück, wo er 1923 verstarb und auch seine letzte Ruhe fand. Seine Frau heiratete wieder und verzog nach Ashcroft.

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