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Die Betreiber hatten nicht übertrieben, als sie in dem Einladungsschreiben ein überwältigendes Naturschauspiel angekündigt hatten. Eine Oase in der Wüste erinnerte daran, dass selbst unter extremsten Bedingungen etwas wirklich Schönes gedeihen konnte.
Nur mit Mühe konnte sich Shane davon losreißen, vor allem, wenn die Alternative war, sich Feyns Ermahnungen bezüglich seines bisweilen überbordenden Temperaments antun zu müssen»Geh sparsam mit deinen Kommentaren um, Shane!« Darauf ließ sich auch diese Mail reduzieren. Stets derselbe Tenor, nur mit neuen Floskeln umschrieben.
Seit Shanes unschöner Auseinandersetzung mit einem Vertreter eines großen Energiekonzerns war Feyn um den guten Ruf seines Magazins besorgt und geizte daher nicht mit Ermahnungen dieser Art. Früher hatte Shane nie lange gefackelt und jedwede Kritik entrüstet von sich gewiesen, doch im Laufe der Jahre war er etwas selbstkritischer geworden. Feyn hatte recht, in seinen Äußerungen bezüglich Öl, Erdgas und Atomstrom wurde er tatsächlich immer ›radikaler‹ – was vor allem daran lag, dass seiner Ansicht nach die konventionellen Energiegewinnungsmethoden dem absoluten Untergang geweiht waren. Trotzdem scheffelten die meisten Energieunternehmen in ihrer Ignoranz und Geldversessenheit damit immer noch Milliarden, statt sich mutig an der Erforschung zukunftssicherer Energiequellen zu beteiligen. Methoden wie Fracking waren in Shanes Augen der Gipfel dessen, was man der Erde antun konnte.