Читать книгу Indianertod. Pastor Wolff und der Mordfall Winnetou онлайн
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„Danke“, sagte sie. „So gut habe ich ihn allerdings gar nicht gekannt. Genau genommen bisher noch überhaupt nicht.“
Manuel wollte fragen, ob Lisa kein besonders gutes Verhältnis zu ihrer Zwillingsschwester habe, doch dies erschien ihm indiskret. Stattdessen bot er ihr an, sie aus dem Theater zu begleiten.
Sie schüttelte den Kopf. „Ich bin mit meinem Vater hier, der vermutlich wartet, um der Polizei noch unsere Ausweise zu zeigen.“
„Dann darf ich Ihnen etwas Gesellschaft leisten?“, fragte Manuel. „Ich will nachher versuchen, ein paar O-Töne von der Polizei einzufangen.“
4.
Peter Becker stand gegenüber dem Hauptportal der Festspielbühne, wo noch immer vereinzelt Väter und Mütter mit schluchzenden Kindern den Ort des Unglücks verließen. Er grinste beim Anblick der Menschen, die von der Werbung verlockt worden waren, „den Wilden Westen live zu erleben bei den zweitgrößten Karl-May-Spielen Norddeutschlands“.
Heute waren sie auf ihre Kosten gekommen, das stand fest.
Mochten die Kleinen nun heulen um den toten Winnetou. Für Peter Becker war Branco Ilic keine edle Rothaut, die Trauer verdient hatte. Für ihn war Ilic ein Dreckschwein. Jana Felden konnte froh sein, diesen Typen los zu sein. Er hatte ihr immer wieder gesagt, dass dieser Hurensohn nichts für sie war. Aber sie wollte ihm nicht zuhören. Vorgestern Nacht hatte sie das Gespräch einfach beendet, kommentarlos den Hörer aufgelegt.