Читать книгу Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 3 – Showdown in Kroatien. Thriller онлайн
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Der alte Mann vom BND betrat den Raum, schloss hinter sich die Tür und trat ans Fenster, als wäre er nur aus einem einzigen Grund erschienen: Er wollte den schönen Blick auf das morgendliche Dresden genießen.
»Denken Sie wirklich, dass es vernünftig ist, einen Mann aus den Reihen der Polizei eine solch brisante Aufgabe erledigen zu lassen?«, waren die Worte des Herrn, welcher Sorokin vor wenigen Sekunden den Koffer übergeben hatte.
»Ich kann und will keinen BND-Mitarbeiter einsetzen, und schon gar keinen aus einer unserer Residenturen in diesen Südländern«, raunte der Alte am Fenster, ohne sich dabei umzudrehen. »Die Agenten vor Ort werden beobachtet oder sie haben sich längst auf Geschäfte mit den politischen Eliten und der organisierten Kriminalität eingelassen.« Eine kurze Pause folgte. »Oder eben beides.«
»Wer legitimiert die Aktion?«, fragte einer der beiden anderen Herren, der wahrscheinlich ein Abgeordneter des Sächsischen Landtags war.
»Verlangen Sie von mir Rechenschaft?« Jetzt stand der Alte mit dem Rücken zum Fenster. »Bitteschön: Unsere Abteilung für Internationalen Terrorismus und Internationale Organisierte Kriminalität – kurz TE – ist zuständig für die Aufklärung grenzüberschreitender Gefahren des internationalen Terrorismus und der international organisierten Kriminalität. Seit Jahren tauschen wir Informationen mit der NSA aus, die wir über unsere Fernmeldeverkehrsstelle in der Bad Aiblinger Mangfall-Kaserne weiterleiten. Egal, was Sie in der Bildzeitung darüber gelesen haben, die Zusammenarbeit zwischen BND und NSA in Bad Aibling basiert auf einem Abkommen, welches bereits am 28. April 2002 geschlossen wurde und das lediglich die Zusammenarbeit zwischen BND und NSA – die es bereits seit Anfang der Sechziger gibt – verlängerte und in die richtigen Bahnen lenkte. Die NSA wurde darauf aufmerksam, dass ein serbokroatischer Anschlag auf bundesdeutsche Einrichtungen bevorstehen könnte. Übrigens basiert das alles sehr auf Annahmen; die meisten erweisen sich als Irrtümer. Aufgrund der doch recht klaren Hinweise, dass eventuell auch Bundeswehrangehörige oder Nachrichtendienstleute beteiligt sein könnten, gingen die Informationen sofort an die zuständigen Abgeordneten im Bundestag. Es kam zu einer Sitzung eines personell eng begrenzten Bundestagsausschusses, in dem die weitere Vorgehensweise besprochen wurde. Den Abgeordneten wurde zudem eine Akte vorgelegt, laut der es durchaus möglich sein könnte, dass unsere Hauptzielperson, der Pilot, bereits 2008 für die paramilitärische Organisation ›Armee der Republik Kosovo‹ tätig gewesen sein könnte, welche sich zu einem verheerenden Sprengstoffanschlag auf das Gebäude des Internationalen Zivilbüros der EU-Sondergesandten in Priština im Kosovo bekannt hatte. Gewisse Persönlichkeitsmuster des Piloten deuten auf eine Beteiligung hin. Sie erinnern sich vielleicht, dass der Kosovo damals drei meiner BND-Mitarbeiter verdächtigte, die man wahrscheinlich so nur außer Landes schaffen wollte. Dahinter steckte vermutlich der Premierminister des Kosovo, ein ehemaliger Guerilla-Kämpfer, der unserer Europäischen Union den Stinkefinger offerierte. Das nur am Rande. Die Bundestagsabgeordneten beschlossen schließlich die jetzige Vorgehensweise. Die besagt, dass der Sächsische Landtag offiziell die Aktion leitet – deshalb sind Sie, meine Herren, jetzt hier – und dass meine Person eine der wenigen ist, die auf Seiten des Nachrichtendienstes etwas davon wissen.«