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»In dreißig Minuten. Khorosho? Denk an das Gewicht, Fedor.«

»So viel wiegt mein iPad nicht.«

»Nimmst du nur dein iPad mit?« Mehr konnte die Mutter nicht sagen, denn Fedor hatte ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange gegeben und war bereits in seinem Zimmer verschwunden.

Im Grunde genommen war sein Reisegepäck wahrscheinlich ähnlich zusammengesetzt wie das eines durchschnittlichen sehenden Jugendlichen in seinem Alter. Das Smartphone wurde wegen des blindenfreundlichen Apple-Tablets mehr und mehr vernachlässigt, denn mit dem iPad konnte Fedor ebenso telefonieren wie enorm wichtige Dinge aus dem Netz laden und Mitteilungen versenden. Natürlich war seine elektronische Ausrüstung etwas komfortabler als die eines durchschnittlichen reisenden Jugendlichen.

Fedor benutzte eine hochwertige Bluetooth-Braillezeile. Dieses schmale, einer Tastatur gleichende Bauteil ersetzte ihm die Monitoroberfläche, denn über ein kompliziertes Verfahren wurde die Schrift vom Monitor auf der Braillezeile in Brailleschrift wiedergegeben, die er mit den Fingern lesen konnte. Die Informationsaufnahme über das Lesen war aufwendiger als die über das Hören, wenn ihm die Computerstimme etwas vorlas. Jedoch konnte Fedor mit der Braillezeile selbst geschriebene Mitteilungen prüfen und natürlich die Schreibweise ihm wenig bekannter Wörter nachvollziehen. Die Stimme des Screenreader-Programms verlieh seinem iPad sogar einen Namen, denn Fedor nannte es Alex. Das kam daher, dass Alex die Stimme von VoiceOver war. Nach seinem Empfinden war es eine der besten synthetischen Stimmen. Nicht vollendet gut, aber immerhin befriedigend, mitunter fast etwas menschlich. VoiceOver war ein Programm, das auf dem iPad lief und dafür sorgte, dass dieser künstliche Alex alles erklärte, was zu sehen oder zu lesen war. Es sorgte auch dafür, dass Fedor sein iPad über Handgesten steuern konnte. Aktivierte Fedor durch einen Dreifachklick auf die Hometaste die VoiceOver-Steuerung und berührte das Display, so erklärte ihm Alex, was sich auf dem Display befand. Jede beliebige Taste konnte er dann mit einer Doppelberührung aktivieren. Mit bestimmten Fingerbewegungen, den sogenannten »Gesten«, konnte der blinde Junge problemlos das iPad bedienen. Noch genialer war für ihn die »Rotor-Funktion«. Bewegte er zwei Finger auf dem Display, als wollte er eine Cola-Flasche öffnen, dann aktivierte er die Rotor-Funktion, mit der er rasch durch Dokumente wandern konnte. Sehr wichtig war diese Funktion für Fedor, wenn er im Internet unterwegs war. Er arbeitete sich schneller durch die verschiedensten Seiten als viele seiner nichtblinden Freunde. Durch die Berührungsoberflächen der neuen mobilen Gerätegenerationen musste Fedor sich völlig umgewöhnen und eine zweite Art der Bedienung lernen, denn eine Tastatur gab es am iPad nicht. In der Schule hatte er das Zehnfingerschreiben an der Blindentastatur annähernd perfekt gelernt, doch das half ihm bei einem Touchscreen leider nicht weiter. Inzwischen kam Fedor mit den Gesten jedoch so gut zurecht, dass Stefan stets staunte, wenn Fedor mit dem iPad arbeitete oder im Netz surfte.

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