Читать книгу Tatort Kuhstall онлайн
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Sandra atmete noch einmal tief durch, dann schaute sie in Armandos Augen, während er wieder ihre rechte Hand nahm und gleichzeitig seinen Arm eng um ihre Hüfte legte. Intuitiv wusste sie, was passieren würde, deshalb zierte sie sich so. Armandos nachtschwarze Pupillen verhießen ihr alles, was gerade in ihrem Leben fehlte: Leidenschaft und Abenteuer, Glückseligkeit und Drama. Sie zitterte in seinen Armen.
»Qué bien!« Er war so nah an ihrem Gesicht, dass sie jede einzelne Wimper sehen konnte. Als er sie nun losließ, um sie wieder ihrem Tanzpartner Guido zu übergeben und sich um die nächste Tanzschülerin zu kümmern, war ihr schwindelig. Am liebsten hätte sie sich hingesetzt und nachgespürt, was eben passiert war. Hatte sie sich verliebt? Oder war das nur eine kleine Aufwallung gewesen, weil ihr dieser exotische Mann aus Argentinien so nahegekommen war? Sandra war verwirrt. Sie ließ sich von Guido widerstandslos durch den nächsten Tango führen und stolperte seinen ungelenken Schritten hinterher. Mit ihren Blicken allerdings suchte sie Armando. Machte er das mit jeder Frau im Kurs? War das seine Masche? Sie folgte seinen Bewegungen und stellte fest, dass er zwar zu jeder Tänzerin freundlich war, aber keiner so in die Augen sah, wie er es bei ihr getan hatte. Ihr Herzklopfen setzte wieder ein. Gleichzeitig schalt sie sich selbst eine Närrin. Wie konnte sie sich nur so gehen lassen?! Sie war hier, um nicht jeden Abend daran erinnert zu werden, dass sie wieder Single war. Also aus einem ganz vernünftigen Grund. Nur deshalb.