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»Morgen findet eine wichtige Feier statt. Und ich bin völlig pleite. Könntest du ...?« Der Junge lächelte.

Jerchows Reaktion zauberte das Lächeln aus Ignatijs Gesicht. Der Vater griff ihm derb an den Hals und sein Daumen drückte schmerzhaft und unangenehm auf Ignatijs Gurgel. Aus Jerchows Mund zischte es: »Gerade eben habe ich fünfhunderttausend Euro in unsere Zukunft investiert. Auch für dich, Ignat. Also such dir gefälligst einen bezahlten Job, wenn du mit dem Studium nicht fertig wirst. – Meine Antwort lautet: Nein!« Erst jetzt lockerte er den Griff.

Der nach Luft schnappende Junge brachte kein Wort heraus, röchelte nur und warf, während er rückwärts zur Tür ging und sich den Hals rieb, dem Vater einen hasserfüllten Blick zu.

»V sem’ye ne bez uroda!«, rief Jerchow dem Jungen höhnisch nach, bevor die Tür zuschlug. »Das Sprichwort bewahrheitet sich leider immer wieder«, flüsterte er.

Keine Familie ohne Missgeburt.

Leipzig 12. April

Fedor, der vierzehnjährige Sohn von Anatolij Sorokin, saß still vor seinem Personalcomputer, die Ohrstöpsel in den Ohren, und lauschte der Stimme seiner Mutter. Die Lippen des Jungen bewegten sich, als würde er jedes Wort selbst sprechen, das in seinen Ohren erklang. Längst kannte er das Gesagte auswendig.

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