Читать книгу Auf Wiedersehen, Bastard! (Proshchay, ublyudok!) 2 - Die Stimmen von Moskau. Thriller онлайн
8 страница из 48
Und nun? Würde tatsächlich ein Zeitungsbericht erscheinen, könnte der Präsident ihn abstürzen lassen, es wäre im unangenehmsten aller Fälle durchaus denkbar, dass man ihm gar den Prozess machen würde. Eines war gewiss: Hin und wieder gaukelte die Regierung dem Volk ein wenig Gerechtigkeit vor, versuchte dies zumindest, um andere Dinge in den Hintergrund zu drücken. Freiwillige Bauernopfer waren daher gern gesehen.
Erinnerungen in Form von Zeitungsbildern vom säurezerfressenem Gesicht des Ballettchefs des Moskauer Bolschoi-Theaters tauchten in Jerchows Gehirnwindungen auf. Unangenehme Bilder.
*
Jerchow wohnte mit seiner Frau Olga Timurowna Jerchowa und dem jüngsten, dem zweiundzwanzigjährigen Kronprinzen namens Ignatij in einer Luxusvilla an der Rubljowo-Uspenskoje-Chaussee, ein paar Villen von einem der Häuser des Präsidenten entfernt. Die anderen beiden Kinder, zwei Mädchen, verdingten sich in lukrativen, staatsnahen Berufen und lebten längst mit ihren Familien in eigenen Häusern. Neben einem Gärtner beschäftigte Jerchow mehrere Mitarbeiter einer Reinigungsfirma und etliche private Sicherheitsleute, von denen zu jeder Tages- und Nachtzeit mindestens drei auf dem Grundstück weilten. Besonders abgesichert war ein Raum im Keller der Villa, der einerseits als Panic-Room herhalten konnte, gegenwärtig jedoch zur Aufbewahrung seiner umfangreichen Sammlung von Goldmünzen diente.